Stimme aus dem Off
Vielleicht ist Barack Obama bald mit einem regelmäßigen Format auf Netflix zu sehen, die Verhandlungen dazu seien schon sehr weit fortgeschritten, heißt es in Medienberichten. Will Obama damit Themen setzen - über den Kopf seines Nachfolgers Trump hinweg?
Barack Obama plant offenbar eine eigene Polit-Show auf Netflix, das berichtet die New York Times. Man sei bereits in "fortgeschrittenen Verhandlungen", heißt es dort. Will Obama wieder Politik machen - an seinem Nachfolger Donald Trump vorbei? Man solle das nicht überbewerten, meint Tyson Barker, Programm-Direktor beim Berliner Aspen-Institut: "Das wird keine regelmäßige Serie, die jeden Abend erscheint", sagt er.
Auch sei das Format nicht explizit parteipolitisch. "Obama wird das nutzen um breitere kulturelle Werte zu stärken", ist Barker überzeugt. Es habe viele Präsidenten gegeben, die Bücher auch zu politischen Themen geschrieben hätten. "Sie versuchen damit einen philosophischen Rahmen zu setzen, der die amerikanische Gesellschaft steuern soll", sagt Barker. Doch sich explizit einmischen will Obama wohl nicht, glaubt er.
Das Silicon Valley ist zutiefst politisch
Al Gore sei ein gutes Beispiel dafür - seit seiner Vize-Präsidentschaft ist er sehr aktiv gegen den Klimawandel, tut das jedoch außerhalb des politischen Umfelds. Auch habe er sich nach Trumps Wahl mit ihm getroffen, um ein deutliches Zeichen zu setzen und um diese Themen in Trumps Präsidentschaft zu verankern. Zwar ohne Erfolg, aber Obama könne etwas Ähnliches vorhaben, vermutet Barker, denn "er macht sich Sorgen um den Verlust des Vertrauens in Institutionen", sagt er.
Ob Netflix damit zum politischen Akteur werde? "Alle Firmen im Silicon Valley sind auch politische Akteure", betont Barker. Serien wie House of Cards seien Beispiele dafür. "Ich kann mir vorstellen, dass Trump sie dafür einmal attackieren wird."