Wie entsteht eigentlich Geld?
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Profite, Wirtschaftswachstum und Schulden - wie hängt das zusammen? Diese Frage hat Filmemacherin Carmen Losmann Akteuren der Wirtschaft gestellt und ist auf Ratlosigkeit gestoßen. Ihre Doku "Oeconomia" erzählt davon und liefert doch eine klare Antwort.
Wie funktioniert unsere Wirtschaft? Wie entsteht Geld? Welches Verhältnis besteht zwischen Vermögen und Verschuldung? Mit diesen Fragen ist die Filmemacherin Carmen Losmann losgezogen und hat sie den Verantwortlichen im Finanzsystem gestellt. Dabei herausgekommen ist die Dokumentation "Oeconomia", die auf der Berlinale Premiere feiert.
Losmann hat sich zuvor in ihrem Film "Work Hard, Play Hard" (2012) mit dem Wandel in der Arbeitswelt beschäftigt. "Übriggeblieben von dem Film ist eine Frage, die ich mir gestellt habe: Wieso müssen Unternehmen eigentlich kontinuierlich wachsen und Profite generieren?" Daraus wurde die Frage: Wie hängt Wirtschaftswachstum mit wachsender Verschuldung zusammen?
Worüber niemand spricht
"Wenn Sie in der Wissenschaft fragen, kriegen sie auch Antworten", sagt die Regisseurin. "Das Problem war: Ich wollte mit den Akteuren sprechen. Chefvolkswirte, bei der Europäischen Zentralbank, bei der Deutschen Bank, bei der Allianz." Und bei denen sei sie auf Ratlosigkeit gestoßen. Es sei auf dieser Ebene nicht leicht, darüber zu sprechen, dass Profite mit Schulden zusammenhängen.
Nur ein anonymer Bankangestellter äußert sich im Film klar: "Für steigende Gewinne und steigendes Wirtschaftswachstum ist eine ständige Ausweitung der Verschuldung nötig. Das ist der berühmt-berüchtigte ‚elephant in the room‘, über den niemand spricht." Der zentrale Akteur im Kapitalismus sei der Schuldner.
"Oeconomia" versteht Losmann als Lehrfilm. Die abstrakten Zusammenhänge macht sie mit Grafiken verständlich.
(leg)