Ökolandbau und Phosphat-Dünger
Im Ökolandbau ist der Einsatz üblicher Phosphatdünger nicht gestattet. Stattdessen greifen die Biobauern auf so genanntes weicherdiges Rohphosphat zurück. Übliche Phosphatdünger werden in Lagerstätten abgebaut und müssen – damit die Pflanzen das Phosphat auch aufnehmen können – vermahlen und anschließend chemisch mit Schwefelsäure aufgeschlossen werden.
Dabei lassen sich auch toxische Begleitstoffe wie Cadmium oder Uran abtrennen. Eine Ausnahme ist das "weicherdige Rohphosphat". Hier genügt eine feine Vermahlung. Allerdings ist es nur auf sauren Böden wirksam. Im konventionellen Landbau wurde es zum Düngen von Hochmooren verwendet.
Heute nutzen das "weicherdige Rohphosphat" vor allem Betriebe, die keine Tierhaltung betreiben, beziehungsweise Betriebe, in denen nicht genügend Gülle anfällt. Doch auf vielen Standorten ist der Einsatz des "wR" völlig sinnlos, weil das Phosphat nicht pflanzenverfügbar ist. Insofern ist eine derartige "Düngung" als vermeidbare Umweltbelastung anzusehen. Verschärft wird das Problem dadurch, dass zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit die Böden gekalkt werden, was den pH erhöht und damit die Wirkung dieses Phosphatdüngers gerade auf eigentlich günstigen – weil sauren - Standorten mindert.
Bisher besorgten sich die Biobauern Ausnahmegenehmigungen, um beispielsweise Bioabfallkompost ausbringen zu können. Nun gibt es neue Vorschläge, für deren Prüfung beziehungsweise Realisation die zuständigen Ministerien Forschungsgelder ausschütten. Diese Vorschläge zielen auf das Recycling von Phosphat ab. "In Deutschland fallen etwa 2,5 Millionen Klärschlammtrockenmasse und über 650.000 Tonnen Tiermehle (Fleisch-, Knochenmehle, ...) an, die mehrere 100.000 Tonnen Phosphatdünger ergäben", berichtet das Fachblatt der Bioszene "Ökologie & Landbau" in seiner aktuellen Ausgabe 3/2006. Dazu werden verschiedene Verfahren vorgeschlagen wie die "Umsetzung von Klärschlämmen, Klärschlammaschen und Tiermehlen im flüssigen Eisenbad". Dabei müssen natürlich die Schwermetalle, aber auch Arzneimittel abgetrennt werden. Eine andere Methode ist die "Umsetzung von Tiermehlen in Drehrohröfen, zum Beispiel mit Magnesiumsalzen, zu einer Art Sinterphosphat". Die Tiermehle haben es den Experten ganz besonders angetan, "weil sie schwermetallarm sind".
Um die Umwelt zu schonen und um ein "alternatives" Produkt zu haben, das im Gegensatz zu den bisherigen "Alternativen" auch wirksam ist, hat man nun offenbar das Ei des Columbus im Visier: Man baue Phosphat in den entsprechenden Lagerstätten ab, bereite es auf, damit es die Pflanzen auch aufnehmen können. Damit dünge man konventionelle Felder. Wenn der Kunde das phosphathaltige Ergebnis seiner Verdauung der Toilette anvertraut, gelangt der neue Wertstoff in die Kläranlage. Dort wird er wieder herausgefischt und den Biobauern offeriert. Oder man füttere Nutzvieh konventionell, verarbeite Schlachtabfällle und Tiere, die nicht mehr zum menschlichen Verzehr geeignet sind, in Drehrohröfen und gewinne daraus das Phosphat zurück. Damit darf dann der Biobauer seine Radieschen düngen. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Und nun? Eine sinnvolle Lösung für das Phosphatproblem – denn auch die Lagerstätten werden eines Tages erschöpft sein – bestünde tatsächlich darin, das Phosphat in Phosphatfällanlagen zurück zu gewinnen. Dadurch würden sowohl die Gewässer als auch die Lagerstätten geschont. In diesem Falle könnten auch die Waschmittel wieder mit Phosphat statt mit Zeolithen versetzt werden, wovon die Umwelt sicherlich profitieren würde. In anderen Ländern funktioniert dieses Vorgehen problemlos. Und die Biobauern? Sie sollten das Phosphat nehmen, das wirkt – egal ob konventionell oder alternativ. Eine Agrarproduktion, die auf der einen Seite Qualität und Ertrag in den Vordergrund stellt – und auf der anderen, den Schutz von Mensch, Tier und Umwelt ist naturgemäß eine "integrierte". Eine Produktion also, die die jeweils beste Technik nutzt – egal ob "bio" oder "konventionell".
Heute nutzen das "weicherdige Rohphosphat" vor allem Betriebe, die keine Tierhaltung betreiben, beziehungsweise Betriebe, in denen nicht genügend Gülle anfällt. Doch auf vielen Standorten ist der Einsatz des "wR" völlig sinnlos, weil das Phosphat nicht pflanzenverfügbar ist. Insofern ist eine derartige "Düngung" als vermeidbare Umweltbelastung anzusehen. Verschärft wird das Problem dadurch, dass zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit die Böden gekalkt werden, was den pH erhöht und damit die Wirkung dieses Phosphatdüngers gerade auf eigentlich günstigen – weil sauren - Standorten mindert.
Bisher besorgten sich die Biobauern Ausnahmegenehmigungen, um beispielsweise Bioabfallkompost ausbringen zu können. Nun gibt es neue Vorschläge, für deren Prüfung beziehungsweise Realisation die zuständigen Ministerien Forschungsgelder ausschütten. Diese Vorschläge zielen auf das Recycling von Phosphat ab. "In Deutschland fallen etwa 2,5 Millionen Klärschlammtrockenmasse und über 650.000 Tonnen Tiermehle (Fleisch-, Knochenmehle, ...) an, die mehrere 100.000 Tonnen Phosphatdünger ergäben", berichtet das Fachblatt der Bioszene "Ökologie & Landbau" in seiner aktuellen Ausgabe 3/2006. Dazu werden verschiedene Verfahren vorgeschlagen wie die "Umsetzung von Klärschlämmen, Klärschlammaschen und Tiermehlen im flüssigen Eisenbad". Dabei müssen natürlich die Schwermetalle, aber auch Arzneimittel abgetrennt werden. Eine andere Methode ist die "Umsetzung von Tiermehlen in Drehrohröfen, zum Beispiel mit Magnesiumsalzen, zu einer Art Sinterphosphat". Die Tiermehle haben es den Experten ganz besonders angetan, "weil sie schwermetallarm sind".
Um die Umwelt zu schonen und um ein "alternatives" Produkt zu haben, das im Gegensatz zu den bisherigen "Alternativen" auch wirksam ist, hat man nun offenbar das Ei des Columbus im Visier: Man baue Phosphat in den entsprechenden Lagerstätten ab, bereite es auf, damit es die Pflanzen auch aufnehmen können. Damit dünge man konventionelle Felder. Wenn der Kunde das phosphathaltige Ergebnis seiner Verdauung der Toilette anvertraut, gelangt der neue Wertstoff in die Kläranlage. Dort wird er wieder herausgefischt und den Biobauern offeriert. Oder man füttere Nutzvieh konventionell, verarbeite Schlachtabfällle und Tiere, die nicht mehr zum menschlichen Verzehr geeignet sind, in Drehrohröfen und gewinne daraus das Phosphat zurück. Damit darf dann der Biobauer seine Radieschen düngen. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Und nun? Eine sinnvolle Lösung für das Phosphatproblem – denn auch die Lagerstätten werden eines Tages erschöpft sein – bestünde tatsächlich darin, das Phosphat in Phosphatfällanlagen zurück zu gewinnen. Dadurch würden sowohl die Gewässer als auch die Lagerstätten geschont. In diesem Falle könnten auch die Waschmittel wieder mit Phosphat statt mit Zeolithen versetzt werden, wovon die Umwelt sicherlich profitieren würde. In anderen Ländern funktioniert dieses Vorgehen problemlos. Und die Biobauern? Sie sollten das Phosphat nehmen, das wirkt – egal ob konventionell oder alternativ. Eine Agrarproduktion, die auf der einen Seite Qualität und Ertrag in den Vordergrund stellt – und auf der anderen, den Schutz von Mensch, Tier und Umwelt ist naturgemäß eine "integrierte". Eine Produktion also, die die jeweils beste Technik nutzt – egal ob "bio" oder "konventionell".