Österreichischer Dramatiker

Wienbibliothek ersteigert unbekanntes Horváth-Stück

Der Schriftsteller und Dramatiker Ödön von Horvath mit Hut.
Der österreichische Schriftsteller und Dramatiker Ödön von Horvath © picture-alliance / dpa
Klaus Kastberger im Gespräch mit Nicole Dittmer |
Das war ein Schnäppchen: Für 11.000 Euro hat eine Bibliothek in Wien das Stück "Niemand" von Ödon von Horváth ersteigert. Es wurde 1924 geschrieben - und bis heute nie publiziert oder aufgeführt. Über die Hintergründe sprechen wir mit dem Horvath-Herausgeber Klaus Kastberger.
"Niemand" heißt ein Drama von Ödön von Horváth - und in fast 100 Jahre hat es noch niemand aufgeführt. Der Grund: Das auf 1924 datierte Typoskript zur "Tragödie in sieben Bildern" tauchte in den 90er-Jahren auf, wurde von einem Privatsammler gekauft und hat mit dem Hammerschlag des Auktionators in Berlin an diesem Dienstag wieder den Besitzer gewechselt. Für 11.000 Euro erwarb die Wienbibliothek in Wien die 95 Seiten – das teilte das Auktionshaus Stargardt Deutschlandradio Kultur auf Anfrage mit.
Klaus Kastberger ist Literaturprofessor an der Universität Graz, Leiter des Literaturhauses der Stadt und Herausgeber der historisch-kritischen Ausgabe des österreichischen Dichters. Ödon von Horvath starb 1938. Zu seinen erfolgreichsten Stücken zählen "Geschichten aus dem Wienerwald" und "Kasimir und Karoline".
Kastberger hat die ersten Seiten des Typoskripts geprüft und für echt befunden. Ihn fragten wir im Interview in der Sendung "Studio 9", warum das Stück so lange relativ unbemerkt in einer Sammlung lag, wieso es so preiswert erworben werden konnte, ob es bei der Wienbibliothek in guten Händen ist - und was jetzt mit dem Text geschieht.
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