Olaf Sundermeyer: "Gauland - Die Rache des alten Mannes"
C.H.Beck, 176 Seiten, 14,95 Euro
Mit "Erfahrungswissen" gegen die Demokratie
Der AfD-Ko-Vorsitzende Alexander Gauland wende seine umfassende politische Erfahrung gegen die Demokratie, kritisiert der Autor Olaf Sundermeyer. Er hat mit "Gauland - Die Rache des alten Mannes" ein Buch über den ehemaligen CDU-Mann geschrieben.
Der Journalist Olaf Sundermeyer macht den Ko-Vorsitzenden der AfD, Alexander Gauland, persönlich für das Erstarken rechtsextremer Strömungen verantwortlich.
Als AfD-Chef sei Gauland der "Kopf einer Partei", die nur der "parlamentarische Arm" einer Bewegung sei, die von Pegida bis zu den Reichsbürgern reiche. Dank seiner jahrzehntelangen umfassenden politischen Erfahrung habe Gauland diese Strömungen kanalisieren können.
Gauland verfüge über "Erfahrungswissen", das viele andere in der AfD nicht hätten, meint Sundermeyer, der für sein jüngstes Buch "Gauland - Die Rache des alten Mannes" auch etliche persönliche Gespräche mit dem Politiker selbst geführt hat. Sein umfangreiches Wissen habe ihn in die Lage versetzt, "es gegen die Demokratie zu wenden – nicht nur gegen die Regierung von Angela Merkel, gegen ein ganzes System".
"Er wälzt das ab auf Leute in Chemnitz, auf Rechtsextremisten"
Gauland selbst wolle nicht wahrhaben, dass sein nationalpopulistischer Kurs die Demokratie gefährde, meint Sundermeyer:
"Er will das einfach nicht wahrhaben, er wälzt das ab auf Leute in Chemnitz, auf Rechtsextremisten, auf Neonazis, auf Hooligans, die dort gemeinsame Sache mit seiner Partei machen. Und er ist derjenige, der das erst möglich gemacht hat. In Chemnitz hat es einen neuen Tabubruch gegeben durch den Zusammenschluss zwischen AfD und Pegida, diesen Zusammenschluss gibt es ganz manifest schon seit drei Jahren. Und ohne Alexander Gauland hätte es den gar nicht gegeben."
Gauland sei "rein technisch" eine ganz interessante Person, meint Sundermeyer. Er könne gut zuhören, beobachten. Als Autor habe er seine Herausforderung darin gesehen, diesen Politiker und dessen "Erfahrungslernen" zu begreifen. "Ich will den verstehen", meint Sundermeyer.
(huc)