Kulturrat fordert eigenes Ministerium für die Kultur
Zehn Wochen sind es noch bis zur Bundestagswahl. Was wünschen sich die Kulturschaffenden für die nächste Legislaturperiode? Das haben wir den Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, gefragt.
Zehn Wochen vor der Bundestagswahl hat der Deutsche Kulturrat im Deutschlandfunk Kultur seine Wunschliste für die nächste Legislaturperiode präsentiert. Ganz oben auf der Agenda: ein eigenständiges Bundeskultur- und Medienministerium.
In unserer Sendung "Fazit" sagte Kulturrats-Geschäftsführer Olaf Zimmermann, das Amt der Kulturstaatsministerin sei ein vor knapp 20 Jahren eingerichtetes "Provisorium". Inzwischen gebe es dort aber 250 Mitarbeiter und einen jährlichen Etat von 1,6 Milliarden Euro.
"Das kann man nicht mehr verantwortungsvoll im Bundeskanzleramt machen. Dafür braucht man ein eigenes Ministerium, wie das auch in allen anderen europäischen Ländern normal ist", sagte er.
Das neue Ministerium soll laut Zimmermann auch für die Kulturwirtschaft und die kulturelle Bildung verantwortlich sein.
Forderung nach Aufhebung des Kooperationsverbots
"Wenn das alles zusammengenommen würde, glaube ich, würden wir ein ganz spannendes, auch starkes Ministerium bekommen, das man in der heutigen Zeit auch braucht."
Eine weitere, für den Kulturrat wichtige Forderung ist die Aufhebung des Kooperationsverbots im Bildungsbereich. Es gebe mittlerweile in allen Parteien ein "Rumoren" und die Erkenntnis, dass man sich mit dem Verbot "die Hände zusammengebunden" habe, sagte Zimmermann.
Er freue sich, dass sich nun die Sicht durchsetze, dass eine verantwortungsvolle Bildungspolitik für die Zukunft nicht möglich sei, wenn der Bund nicht auch die Erlaubnis erhalte, sein Geld in Schulen und Ausbildung zu stecken:
"Das werden wir einfach brauchen."
(ahe)