In 960 Tagen um die Welt
Die Berlinerin Heidi Hetzer liebt alte Autos. Das hält sie allerdings nicht davon ab, den Fahrzeugen alles abzuverlangen. So machte die 79-Jährige jüngst in ihrem Wagen "Hudo" eine Weltumrundung.
Mit ihrem Oldtimer "Hudo" - er ist Baujahr 1930 und damit noch ein paar Jahre älter als seine Besitzerin - ist Heidi Hetzer 960 Tage lang um die Welt gefahren, quer durch Europa, Asien, Australien, Neu-Seeland, Nord- und Südamerika und Afrika.
"Eines Tages, als meine Arbeit als Autohausbesitzerin weniger wurde, haben meine Kinder gesagt: Mama, was machst du? Du stirbst, wenn du nicht zur Arbeit gehst. Was willst du machen? Ach, fahre ich vielleicht um die Welt. Und dann hab ich gesagt: Das ist die Idee. Du guckst Dir mal die Welt an ..."
Jetzt ist sie zurück in Berlin und würde am liebsten gleich wieder aufbrechen. Sie schwärmt von der Freundlichkeit der Menschen unterwegs. Als gelernte Kfz-Mechanikerin war sie, was ihr Auto betrifft, nur selten auf Hilfe angewiesen. Die meisten Reparaturen erledigte sie selber, auch wenn dabei einer ihrer Finger verloren ging. Und niemals würde sich die ehemalige Rallye-Fahrerin und Chefin eines Autohauses chauffieren lassen.
"Ich wollte alle fünf Kontinente sehen. So habe ich mir meine Strecke zusammengebastelt."
Als ehemalige Rallye-Fahrerin und Chefin eines Autohauses sitzt Heidi Hetzer auch mit 79 noch hochzufrieden selber hinter dem Lenkrad. Die Etappen meisterte sie – trotz vieler Pannen.
"Es gab mehrere Male einen Motorschaden. Wo es dann richtig laut Peng machte. Ich bin die ganze Zeit mit Bauchschmerzen gefahren, weil ich immer Angst hatte, vor den Geräuschen, das Radio ist nicht einmal angewesen, weil ich immer auf den Motor hören musste."
Wie sie auf die Idee kam, die Welt ausgerechnet mit einem uralten Auto zu durchfahren, wie man mit Atemnot über die Anden kommt und wie sie als Frau im Kfz-Geschäft betrachtet wurde, das möchte Matthias Hanselmann in der Sendung "Im Gespräch" von Heidi Hetzer erfahren, 9:07 Uhr im Deutschlandradio Kultur.