Olga und Horst

Problembären in Bayern

Braunbärin mit Nachwuchs im Bayerischen Wald
Braunbären im Nationalpark im Bayerischen Wald © picture-alliance/ dpa/ Frank Bietau
Eine Glosse von Michael Watzke |
Bärin Olga aus dem Münchner Tierpark Hellabrunn ist nicht mehr die Jüngste. In der Parkverwaltung fragt man sich: Wie lange macht sie es noch? Natürlich hinter vorgehaltener Hand. Olgas Nachfolge ist schon geklärt. Heimtückisch geht es in München noch bei einer anderen Nachfolge zu.
Horst und Olga haben mehr gemeinsam als ihren tapsigen Gang. Die brummige Bärin und der kauzige CSU-Chef teilen das gleiche Schicksal. Das hat mit ihrem Arbeitsplatz, ihren Kollegen und ihrem fortgeschrittenen Alter zu tun. Olga ist zwar erst 40 – aber in Menschenjahren gerechnet ist sie damit noch älter als Horst Seehofer, der mit 67 auch schon das Rentenalter erreicht hat. Aber auf Rente hat Horst Seehofer keine Lust. Das verbindet ihn mit Olga.

Bärin Olga hält durch

Die Bärin ist vor ein paar Tagen aus dem Winterschlaf erwacht. Im Tierpark Hellabrunn fragen sie sich jedes Jahr, wie lange es die alte Dame wohl noch macht. Es ist nämlich so, dass die Tierpark-Verwaltung an der Stelle der Bärentundra ein neues Löwengehege bauen will. Damit könnte Hellabrunn endlich ein moderner "Geo-Zoo" werden.
Aber niemand möchte der betagten Bärin auf den Pelz rücken. Sie ist nämlich ein Publikumsliebling. Und wenn sie schlechte Laune hat, kann sie unangenehm werden. Damit wären wir wieder bei Horst Seehofer.

Schulzeit-, Wahlrecht-, Nationalpark-Debatte: Seehofer genervt

Der bayerische Ministerpräsident ist neulich in seinem Raubtiergehege, dem bayerischen Landtag, mit seiner eigenen Fraktion aneinandergeraten. Erneut. Beim letzten Mal ging’s ums neunjährige Gymnasium. Davor um ein neues Wahlrecht. Diesmal um Seehofers Plan, in Bayern einen dritten Nationalpark einzurichten.

Seehofer-Nachfolge-Debatte: CSU-Fraktion genervt

Viele CSU-Abgeordnete rollen genervt mit den Augen. In ihren Blicken liegt die Frage: ‚Wie lange es der Alte wohl noch macht? Besonders einer knurrt wie ein Löwe, als er hört, dass Seehofer vielleicht noch ein paar Jahre länger Ministerpräsident bleiben will.
In Hellabrunn stellt sich Braunbärin Olga derweil auf die Hinterbeine, grunzt den Zoobesuchern zu und lässt sich die Sonne auf den Pelz scheinen. Sie denkt gar nicht daran, das Feld zu räumen. So lange sie durch ihre Tundra streift, müssen die Löwen warten. Die wohnen gleich nebenan. Ihr Brüllen ist in der Bärengrube gut zu hören. Einer von ihnen – der größte und kräftigste – heißt Max. Wenn fränkische Zoobesucher Max beim Namen rufen, klingt das fast wie Markus.
Die alte Bärin stört das nicht. So trottet weiter. Bis zum bitteren Ende. Ist Olga deshalb eine Problembärin? Vielleicht sollte man das mal Horst Seehofer fragen.
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