Olympia-Attentäter bekam Geld für TV-Doku

    Trauerfeier am 06.09.1972 im Münchner Olympiastadion für die Opfer des Terror-Anschlages bei den Olympischen Sommerspielen. Abordnungen der Mannschaften nehmen auf dem Rasen Aufstellung, und die Olympische Fahne steht auf Halbmast. Am Vortag waren arabische Terroristen in den Morgenstunden in das Olympische Dorf eingedrungen, überwältigten neun israelische Athleten und erschossen zwei. Ihr Ultimat
    Es sollten heitere Spiele werden, doch am Ende überschattete die Gewalt die Spiele von München 1972 © picture-alliance / dpa / dpa
    Eine Produktionsfirma einer internationalen TV-Doku hat einem Olympia-Attentäter von 1972 Geld bezahlt. Für exklusive Nutzungsrechte an einem Interview sowie Dokumente und Fotos bekam er 2.000 US-Dollar. Das teilte der Rundfunk Berlin Brandenburg mit. Die an der Produktion beteiligten ARD-Redaktionen seien darüber nicht informiert worden. Die Europäische Rabbinerkonferenz reagierte empört. Dem Mann in einer TV-Dokumentation eine Bühne zu bieten, sei schon skandalös genug, sagte Generalsekretär Gronich in München. Seine krude antisemitische Weltsicht und seinen Hass auf Israel noch zu alimentieren, sei ein Schlag ins Gesicht aller Opfer. Der flüchtige palästinensische Terrorist hatte in der Dokumentation "Tod und Spiele - München '72" den Überfall auf die israelische Olympia-Mannschaft in München geschildert und die Tat gelobt. Die ARD-Sender SWR, RBB und der BR haben sich nach eigenen Angaben an der Dokumentation unter der Voraussetzung beteiligt, dass keine Interviewhonorare an die zwei überlebenden Attentäter gezahlt werden, so der RBB. Der Produzent habe das mehrfach versichert.