Omikron und politische Kommunikation

Mit rationalen Argumenten kommt man weiter

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Christian Stöcker, Professor für Digitale Kommunikation an der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), sitzt am 03.02.2017 in Hamburg in dem neuen Newsroom der HAW.
Wir gegen das Virus - so sollte die kommunikative Haltung sein, findet der Psychologe Christian Stöcker. © picture alliance / dpa / Christian Charisius
Christian Stöcker im Gespräch mit Vladimir Balzer |
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Die Omikron-Variante des Coronavirus breitet sich schnell aus. Nun kommt es darauf an, dass die Gefahr gut vermittelt wird. Wie das geschehen könnte, erläutert der Kognitionspsychologe und Kommunikationsforscher Christian Stöcker.
Die Omikron-Variante des Coronavirus breitet sich deutlich schneller aus als ihre Vorgänger. Die Gefahr für die Gesellschaft steigt damit, wichtige öffentliche Bereiche könnten wegen eines zu hohen Krankenstands schließen. Doch wie kann den Menschen im zweiten Pandemiewinter diese Lage so vermittelt werden, dass sie sich an die ausgegebenen Maßnahmen halten?

Verweis auf internationale Beispiele

Für den Kognitionspsychologen und Kommunikationsforscher Christian Stöcker steht fest, dass die Deutschen offen gegenüber rationalen Argumenten sind. Die Menschen seien bereit, sich an Regeln zu halten, „wenn sie verstehen, wo das Problem liegt“.
Nun sei es wichtig, die Neuartigkeit der Omikron-Variante richtig zu kommunizieren. Dafür empfiehlt Stöcker zum einen, dass deutlicher auf internationale Beispiele verwiesen wird. Etwa wie die Situation in Großbritannien ist, wo in London der Katastrophenfall ausgerufen wurde.
Zum anderen müssten konkrete Beispiele genannt und die Gefahren vorgerechnet werden. „Das verstehen die allermeisten auch“, unterstreicht Stöcker.

Nicht die Schuld der Ungeimpften

Zwar gebe es eine Müdigkeit im zweiten Coronajahr, auch weil es so scheint, dass die individuellen Anstrengungen nicht ausreichten, um aus der Pandemie zu kommen. Dies bedeute, dass weiterhin kommuniziert werde, wie wichtig das Impfen ist, so der Psychologe.
So sei es zwar „unfassbar ärgerlich, dass wir jetzt in diese Situation geraten sind. Aber es kann niemand was dafür“, so Stöcker. „Es ist nicht die Politik, es sind nicht die anderen und in diesem Fall sind es primär auch nicht die Ungeimpften.“ Deswegen müsse die kommunikative Haltung sein: wir gegen das Virus.
(rzr)

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