Oper als kulturelle Brücke

"Così fan tutte" mit syrischen Flüchtlingen in Berlin

Cornelia Lanz leitet und singt in Mozarts "Cosi fan tutte" als integratives Opernprojekt mit syrischen Flüchtlingen
Cornelia Lanz leitet und singt in Mozarts "Cosi fan tutte" - ein integratives Opernprojekt mit syrischen Flüchtlingen © Torben Waleczek / Deutschlandradio
Cornelia Lanz im Gespräch mit Oliver Schwesig |
Ein ungewöhnliches Opernprojekt ist am Wochenende im Berliner Radialsystem zu sehen: Professionelle Künstler und syrische Flüchtlinge bringen gemeinsam Mozarts "Così fan tutte" auf die Bühne.
Mozart bringt Menschen zusammen. Zum Beispiel Künstler, engagierte Bürger und syrische Flüchtlinge, die gemeinsam "Così fan tutte" für die Bühne erarbeitet haben. Am Samstag und Sonntag ist die Oper im Berliner "Radialsystem" zu sehen.
"Sie singen aus vollem Herzen und haben das wirklich als Mission gemacht, für den Frieden in ihrem Land zu singen", sagt Projektleiterin und Mezzosopranistin Cornelia Lanz von Zuflucht Kultur e.V.
Mozart öffnet die Herzen
Auch wenn es kitschig klinge: Mozart habe die Herzen der Flüchtlinge geöffnet. "Ich war schon zwei Wochen im Flüchtlingsheim und wir haben dort Bühnenbild gebaut zusammen, und wir hatten natürlich Freude. Aber es war nie die Rede von Flucht, Verfolgung, Gefängnis", erinnert sich die Sängerin. "Und nach der ersten Mozart-Probe saßen wir plötzlich bis nachts um drei, und sie haben uns ihre Geschichten erzählt, ihre Narben gezeigt, haben auch überlegt, wie sie sich selber einbringen können, uns Texte gezeigt, die sie im Libanon geschrieben haben."

"Così fan tutte" wird am 21. und 22. Februar jeweils um 19 Uhr im Berliner Radialsystem aufgeführt. Am 21.2. um 15.30 Uhr findet außerdem eine Podiumsdiskussion über "Integration durch Kultur" statt, an der Politiker aller großen Parteien teilnehmen.