Der grausame Heinrich
"Anna Bolena" steht immer auf der Wunschliste bedeutender Opernsänger. Das musikalische Epos von Gaetano Donizetti hat alles, was ein Opernsänger und Opernfan liebt: einen großen melodischen Reichtum, rauschende Klänge, herzzerreißende Arien und Duette.
Die Handlung ist einfach wie spannend: König Heinrich der VIII. vernachlässigt seine Gattin Anna Bolena sehr. Traurig erinnert sich die Königin an bessere Zeiten und an ihre erste große Liebe. Mit Lord Richard Percy hatte sie sich einst vermählt, bevor sie ihn verließ, weil sie einem Heiratsantrag des englischen Königs und damit der Krone nicht wiederstehen konnte. Nun allerdings will dieser Annas Hofdame zur "Dame seines Herzen" machen. Dafür wird Anna ganz am Ende auf den Richtplatz geführt ...
Die Oper "Anna Bolena" basiert auf der Geschichte Heinrichs des VIII., der 1536 die wohl bekannteste seiner sechs Gattinnen unter dem Vorwurf des Ehebruchs und Hochverrates hinrichten ließ, um für eine neue Liebe frei zu sein.
Gut dreihundert Jahre später, im Jahr 1830, erinnerte sich der italienische Opernkomponist Gaetano Donizetti an diese tragische Geschichte. Felice Romani hatte das Libretto ganz nach dem romantischen Geschmack jener Zeit geschrieben. Der 33jährige Donizetti komponierte in nur einem Monat am Comer See sein zweiaktiges Opernwerk mit traumhaften Melodien, rauschhaften Klängen und unvergesslichen Arien und Duetten.
Der Erfolg der Uraufführung in Mailand war überwältigend. "Wir sangen fast überall unsere ewige Anna Bolena, die immer Gefallen fand", notierte der französische Startenor Gilbert-Louis Duprez. Und in der Tat brauchte "Anna Bolena" nicht lang, um den Ruhm auch auf die Opernbühnen jenseits von Italien auszudehnen. Mit diesem beispiellosen Triumph wurde Gaetano Donizetti endgültig zu einem der führenden Komponisten seines Landes.
Live aus der Metropolitan Opera New York
Gaetano Donizetti
"Anna Bolena" - Tragedia lirica in zwei Akten
Libretto: Felice Romani
"Anna Bolena" - Tragedia lirica in zwei Akten
Libretto: Felice Romani
Anna Boleyn – Sondra Radvanovsky, Sopran
Heinrich VIII. – Ildar Adradzakov, Bass
Johanna Seymour – Jamie Barton, Mezzosopran
Lord Richard Percy – Stephen Costello, Tenor
Smeton – Tamara Mumford, Alt
Chor und Orchester der Metropolitan Opera New York
Leitung: Marco Amiliato
Heinrich VIII. – Ildar Adradzakov, Bass
Johanna Seymour – Jamie Barton, Mezzosopran
Lord Richard Percy – Stephen Costello, Tenor
Smeton – Tamara Mumford, Alt
Chor und Orchester der Metropolitan Opera New York
Leitung: Marco Amiliato
ca. 20.30 Uhr Opernpause, darin:
"Ich protegiere keine von euch beiden" - Donizetti und seine Primadonnen, von Uwe Friedrich
"Gegen alle Konventionen" -die US-amerikanische Mezzosopranistin Jamie Barton, von Georg Hirsch