Theaterprofessorin belebt alte Xiqu-Tradition
Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet über eine chinesische Theatermacherin, die sich der Wiederbelebung alter Traditionen widmet. Außerdem geht es in den Feuilletons der großen Tageszeitungen um Weihnachten im TV und die allseits beliebten Jahresrückblicke.
„Unter Mao wurde die reiche Operntradition Chinas unterdrückt und ausgeblutet. Erst nach seinem Tod wurde sie aus der Vergessenheit geholt. Sie wird wieder gefördert und kann sogar Parteisekretäre zu Tränen rühren“, so fasst die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG das aktuelle Operngeschehen in China zusammen. Man muss wissen, zur Zeit der Kulturrevolution in den Jahren von 1966 bis 1976 war traditionelles Musiktheater verboten. „In Theaterhäusern liefen Propagandastücke. Viele Darsteller und Regisseure wurden schikaniert, einige in den Tod getrieben. Und viele verlernten ihren Beruf. Zehn Jahre ohne Bühne ist eine lange Zeit“, sagt Tian Mansha. „Man vergisst.“ Sie arbeitet gegen dieses Vergessen, indem sie die alte Form des Xiqu (sitschüh) weiterleben lässt.
„Xiqu besteht aus einer Mischung von Gesang, Pantomime, Tanz, Sprechvortrag und Kampfkunst.“ Das Stück, mit dem Tian Mansha im Land tourt, heißt „Liebesseufzen“. Darin wird die Geschichte einer Schauspielerin erzählt, „die vor der Kulturrevolution in dem Liebesstück aus der Ming-Dynastie glänzt und plötzlich als Bühnenputzerin den Propagandahüpfern zur Hand gehen muss“. Die 1963 geborene Mansha lernte ihre Kunst in einer Zeit, als Traditionspflege wieder angesagt war. Aber die neue alte Kunst hat es schwer. „Junge Chinesen gehen lieber ins Kino, zu einem Rockkonzert. Die wenigsten Familien wollen, dass ihr einziges Kind chinesische Oper studiert, das ist für die Alterssicherung zu riskant“, verrät Tian Mansha, inzwischen eine der berühmtesten Xiqu-Künstlerinnen und Professorin an der Theaterakademie in Shanghai. „Sie spielt das Stück „Liebesseufzen“ allein.“
„Xiqu besteht aus einer Mischung von Gesang, Pantomime, Tanz, Sprechvortrag und Kampfkunst.“ Das Stück, mit dem Tian Mansha im Land tourt, heißt „Liebesseufzen“. Darin wird die Geschichte einer Schauspielerin erzählt, „die vor der Kulturrevolution in dem Liebesstück aus der Ming-Dynastie glänzt und plötzlich als Bühnenputzerin den Propagandahüpfern zur Hand gehen muss“. Die 1963 geborene Mansha lernte ihre Kunst in einer Zeit, als Traditionspflege wieder angesagt war. Aber die neue alte Kunst hat es schwer. „Junge Chinesen gehen lieber ins Kino, zu einem Rockkonzert. Die wenigsten Familien wollen, dass ihr einziges Kind chinesische Oper studiert, das ist für die Alterssicherung zu riskant“, verrät Tian Mansha, inzwischen eine der berühmtesten Xiqu-Künstlerinnen und Professorin an der Theaterakademie in Shanghai. „Sie spielt das Stück „Liebesseufzen“ allein.“
Die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG stellt die Frage, „weshalb der Film 'Drei Haselnüsse für Aschenbrödel' seit vier Jahrzehnten alle glücklich macht“. Ja, es ist tatsächlich 40 Jahre her, als im Winter die Kinopremiere dieses inzwischen Kultfilms lief. Claudia Schwarz nähert sich dem Phänomen der Beliebtheit des Streifens, indem sie ihn „eine realistisch gefärbte, anarchisch gestimmte Liebesgeschichte“ nennt. Sie stellt in ihrer Analyse einen Bezug zur damaligen gesellschaftlichen Entwicklung in Osteuropa her.
„Es brauchte einen tschechischen Dramaturgen mit der Erfahrung des Dissidenten, der dem Märchen den Gedanken von der inneren Freiheit einschrieb – und damit das Aschenbrödel aus seiner passiven Duldsamkeit herausführte. Die damals neunzehnjährige Hauptdarstellerin Libuse Safrankova treibt im Spiel zwischen Empfindsamkeit und Abenteuerlust dem Märchen seinen feudalen Kern leidenschaftlich und selbstironisch aus. Der Geist dieses nach dem Prager Frühling entstandenen Films träumt vom Tauwetter zu einer Zeit, in der in den Produktionsländern kulturpolitisch tiefster Winter herrschte. Der Weg ist das Ziel in diesem Märchen, in dem man nicht ewig warten muss auf den erlösenden Moment.“ Ob sich die zahlreichen Zuschauer des Films in diesen Wintertagen solcherlei Gedanken machen oder einfach nur wieder seufzen. „Ach, wie schön!“ - diese Frage bleibt unbeantwortet. Allein die Programme der ARD zeigen den Film jetzt 14-mal.
„Es brauchte einen tschechischen Dramaturgen mit der Erfahrung des Dissidenten, der dem Märchen den Gedanken von der inneren Freiheit einschrieb – und damit das Aschenbrödel aus seiner passiven Duldsamkeit herausführte. Die damals neunzehnjährige Hauptdarstellerin Libuse Safrankova treibt im Spiel zwischen Empfindsamkeit und Abenteuerlust dem Märchen seinen feudalen Kern leidenschaftlich und selbstironisch aus. Der Geist dieses nach dem Prager Frühling entstandenen Films träumt vom Tauwetter zu einer Zeit, in der in den Produktionsländern kulturpolitisch tiefster Winter herrschte. Der Weg ist das Ziel in diesem Märchen, in dem man nicht ewig warten muss auf den erlösenden Moment.“ Ob sich die zahlreichen Zuschauer des Films in diesen Wintertagen solcherlei Gedanken machen oder einfach nur wieder seufzen. „Ach, wie schön!“ - diese Frage bleibt unbeantwortet. Allein die Programme der ARD zeigen den Film jetzt 14-mal.
Die Tageszeitung die TAZ überrascht am Wochenende mit einer Art Jahresrückblick, das heißt, sie erinnert an Menschen, die in diesem Jahr gestorben sind. Zu dem reichlichen Dutzend gehören Nelson Mandela, Otfried Preußler, Otto Sander, Walter Jens, Wolfgang Herrndorf, Lothar Bisky, Dieter Hildebrandt, Doris Lessing, Vivi Bach.
Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, schreibt über Stephane Hessel und nennt ihn „eine Jahrhundertpersönlichkeit. Seine Lebensgeschichte umfasst die schönsten und verstörendsten Momente des 20. Jahrhunderts. Zeitlebens engagierte sich der aufrechte Demokrat, gebildete Weltbürger und mutige Humanist für die Verfolgten und Unterdrückten, für Flüchtlinge und Fremde. Es ist der Geist der Résistance, der ihn auch noch in hohem Alter bewegt, sich über den Verfall demokratischer Werte in der Gegenwart zu empören. Mit seiner Streitschrift „Empört euch!“ gegen die Gleichgültigkeit wird er zum Idol der Jugend. Er fehlt uns.“
Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, schreibt über Stephane Hessel und nennt ihn „eine Jahrhundertpersönlichkeit. Seine Lebensgeschichte umfasst die schönsten und verstörendsten Momente des 20. Jahrhunderts. Zeitlebens engagierte sich der aufrechte Demokrat, gebildete Weltbürger und mutige Humanist für die Verfolgten und Unterdrückten, für Flüchtlinge und Fremde. Es ist der Geist der Résistance, der ihn auch noch in hohem Alter bewegt, sich über den Verfall demokratischer Werte in der Gegenwart zu empören. Mit seiner Streitschrift „Empört euch!“ gegen die Gleichgültigkeit wird er zum Idol der Jugend. Er fehlt uns.“