Oper in deutschen Ländern
Rund 400 Jahre alt ist sie und hundertmal totgesagt: die Oper. Obwohl im Radio das visuelle Element fehlt, haben wir sie immer wieder ins Programm genommen, denn wir glauben daran: die Oper ist radiotauglich! Im vorigen Jahr starteten wir die Serie "Oper in deutschen Ländern" – von großen und kleinen Bühnen bringen wir Raritäten, Wiederentdeckungen, Erstaufführungen und natürlich die "große" Oper.
Wir wollen damit auch ein Bild von der Vielfältigkeit der deutschen Opernszene vermitteln und beweisen, dass vor allem auch die kleineren Häuser erstaunliches Potential haben. Unterstützt werden wir bei diesem Mammutvorhaben von den Kollegen der ARD.
Dreißigstes Projekt dieser Reihe ist die Oper "Katja Kabanowa" von Leoš Janáček
aus der Staatsoper Stuttgart.
Der starke Erfolg der Neueinstudierung der 1912 in Brünn uraufgeführten, damals kaum wahrgenommenen "Jenufa" in Prag (1916) machte die internationale Musikwelt auf den Namen Janáček aufmerksam. Es war noch ein langer Weg, bis man in dem pensionierten Musiklehrer aus der mährischen Walachei einen der bedeutendsten Opernkomponisten aller Zeiten entdeckte. Doch die beginnende Anerkennung bestätigte den 60-Jährigen darin, einen kompromisslosen künstlerischen Aufbruch zu wagen, für den auch die Liebe zu einer 38 Jahre jüngeren Frau eine Rolle spielte.
An der "Katja" arbeitete er von 1919 bis 1921. Ihr liegt Ostrowskijs Drama "Gewitter" (1859) zugrunde, das im "dunklen Reich" der bornierten Selbstgerechtigkeit des russischen Kaufmannsstandes spielt. Die Titelheldin scheitert an ihrer zu Heuchelei und Doppelmoral unfähigen Integrität. Vor dem gesellschaftlichen Erstickungstod flieht die an einen schwachen Mann verkuppelte und von ihrer Schwiegermutter tyrannisierte Frau in Ehebruch, Selbstanzeige und Selbstmord. Janáček montierte sich seine kühn verkürzende Textfassung selbst, die die realistische Dramaturgie des Schauspiels in eine fragmentierte, der bezwingenden Intensität seiner Musiksprache entsprechende Form überführt.
Das Regieduo Jossi Wieler und Sergio Morabito setzt in dieser Produktion seinen Dialog mit Bert Neumann, der bereits die Bühne für "La Juive" entwarf, fort. Es dirigiert der Erste Gastdirigent des Staatsorchesters Stuttgart, Michael Schønwandt.
www.staatstheater.stuttgart.de
Oper in deutschen Ländern
Staatsoper Stuttgart
Aufzeichnung vom 9.5.2010
Leoš Janáček
"Katja Kabanowa", Oper in drei Akten
Text vom Komponisten nach dem Schauspiel "Gewitter"
von Aleksander N. Ostrowskij
In tschechischer Sprache
Sawjol Prokofjewitsch Dikoj - Johann Tilli, Bass
Boris Grigorjewitsch – Pavel Cernoch, Tenor
Marfa Ignatjewna Kabanowa - Leandra Overmann, Alt
Tichon Iwanytsch – Torsten Hofmann, Tenor
Katja – Mary Mills, Sopran
Wanja Kudrjasch- Matthias Klink, Tenor
Warwara – Tina Hörhold, Mezzosopran
Glascha - Diana Haller, Mezzosopran
Fekluscha - Pinelopi Argyropoulou, Sopran
Ein Passant - Motti Kastón, Bariton
Staatsorchester Stuttgart
Chor der Staatsoper Stuttgart
Leitung: Michael Schønwandt
anschließend ca. 21:25 Uhr Nachrichten
Dreißigstes Projekt dieser Reihe ist die Oper "Katja Kabanowa" von Leoš Janáček
aus der Staatsoper Stuttgart.
Der starke Erfolg der Neueinstudierung der 1912 in Brünn uraufgeführten, damals kaum wahrgenommenen "Jenufa" in Prag (1916) machte die internationale Musikwelt auf den Namen Janáček aufmerksam. Es war noch ein langer Weg, bis man in dem pensionierten Musiklehrer aus der mährischen Walachei einen der bedeutendsten Opernkomponisten aller Zeiten entdeckte. Doch die beginnende Anerkennung bestätigte den 60-Jährigen darin, einen kompromisslosen künstlerischen Aufbruch zu wagen, für den auch die Liebe zu einer 38 Jahre jüngeren Frau eine Rolle spielte.
An der "Katja" arbeitete er von 1919 bis 1921. Ihr liegt Ostrowskijs Drama "Gewitter" (1859) zugrunde, das im "dunklen Reich" der bornierten Selbstgerechtigkeit des russischen Kaufmannsstandes spielt. Die Titelheldin scheitert an ihrer zu Heuchelei und Doppelmoral unfähigen Integrität. Vor dem gesellschaftlichen Erstickungstod flieht die an einen schwachen Mann verkuppelte und von ihrer Schwiegermutter tyrannisierte Frau in Ehebruch, Selbstanzeige und Selbstmord. Janáček montierte sich seine kühn verkürzende Textfassung selbst, die die realistische Dramaturgie des Schauspiels in eine fragmentierte, der bezwingenden Intensität seiner Musiksprache entsprechende Form überführt.
Das Regieduo Jossi Wieler und Sergio Morabito setzt in dieser Produktion seinen Dialog mit Bert Neumann, der bereits die Bühne für "La Juive" entwarf, fort. Es dirigiert der Erste Gastdirigent des Staatsorchesters Stuttgart, Michael Schønwandt.
www.staatstheater.stuttgart.de
Oper in deutschen Ländern
Staatsoper Stuttgart
Aufzeichnung vom 9.5.2010
Leoš Janáček
"Katja Kabanowa", Oper in drei Akten
Text vom Komponisten nach dem Schauspiel "Gewitter"
von Aleksander N. Ostrowskij
In tschechischer Sprache
Sawjol Prokofjewitsch Dikoj - Johann Tilli, Bass
Boris Grigorjewitsch – Pavel Cernoch, Tenor
Marfa Ignatjewna Kabanowa - Leandra Overmann, Alt
Tichon Iwanytsch – Torsten Hofmann, Tenor
Katja – Mary Mills, Sopran
Wanja Kudrjasch- Matthias Klink, Tenor
Warwara – Tina Hörhold, Mezzosopran
Glascha - Diana Haller, Mezzosopran
Fekluscha - Pinelopi Argyropoulou, Sopran
Ein Passant - Motti Kastón, Bariton
Staatsorchester Stuttgart
Chor der Staatsoper Stuttgart
Leitung: Michael Schønwandt
anschließend ca. 21:25 Uhr Nachrichten