Weitere Informationen zur Oper "Le Grand Macabre" finden Sie auf der Homepage des Theater Luzern.
"Le Grand Macabre" im Fritschambiente
Am Luzerner Theater hatte der moderne Opernklassiker "Le Grand Macabre" von György Ligetis Premiere. Unter der Regie des Theatermachers Herbert Fritsch wurde die Endzeitstimmung der Oper mit bunten Särgen humoristisch belebt. Theaterkritiker Jörn Florian Fuchs zeigt sich begeistert.
"Fritsch hat es nun konsequent in seiner sehr eigenen, eigenwilligen und eigenartigen Fritschzeit und in seinem Fritschambiente installiert", sagte unser Theaterkritiker Jörn Florian Fuchs im Deutschlandfunk Kultur über die Premiere der Oper "Le Grand Macabre" am Luzerner Theater. Die Inszenierung von Theatermacher Herbert Fritsch ähnele einem überdrehten Volksstück, was ihn überrascht habe. Fritsch habe das Stück an eine Volksstücktradition angebunden, die in "Le Grand Macabre" durchaus angelegt sei, wenn man auf die Ursprünge der Ballade zurückgehe. "Dieses Grobe, dieses Raue, dieses auch Performative, was in dem Stück drin ist, das spielt er total aus, aber er übertreibt das auf seine Weise im positiven Sinn", sagte Fuchs. Es gebe viel zu Lachen und schöne Details, auch bei den Kostümen.
Protest gegen Kürzungen
Auch musikalisch lobte der Kritiker die Aufführung. "Der Claudio Otelli als Nekrotzar ist wirklich eine Wucht, das fand ich ganz phänomenal." Auch Sarah Alexandra Hudarew habe als Mescalina überzeugt. Beeindruckt zeigte sich Fuchs von einer überraschenden Protestaktion gegen umfangreiche Kürzungen im Kulturleben des Kantons Luzerns, die Teil der Inszenierung wurde. Als ein Sänger "Fassungslos" sang, sei die Aufführung fünf Minuten lang völlig zum Stillstand gekommen. Alle hätten geschwiegen, auch das Publikum, bevor es weiter ging.