Orkan

    Tote bei heftigen Gewittern

    Gewitterwolken ziehen am 09.06.2014 über den Ort Sörmeke bei Geseke (Nordrhein-Westfalen). Orkanböen, Starkregen und heftige Blitze: Wie eine Walze zog eine Gewitterfront über Nordrhein-Westfalen am 09.06.2014 hinweg.
    Wie eine Walze zog eine Gewitterfront über Nordrhein-Westfalen am 09.06.2014 hinweg © picture alliance / dpa / Thomas Rensinghoff
    Heftige Unwetter haben in Teilen Deutschlands gewütet - es wurden Orkanstärken gemessen. Sechs Menschen starben in Nordrhein-Westfalen. Der Verkehr auf Straßen, Schienen und in der Luft kam zum Stillstand.
    Bäume stürzten um, Dachziegel fielen herab, Straßen standen unter Wasser: Heftige Unwetter haben in der Nacht zum Dienstag in Teilen Deutschlands gewütet. Allein in Düsseldorf starben drei Menschen, als eine große Pappel auf ein Gartenhaus stürzte. Weitere Tote wurden aus Essen, Köln und Krefeld gemeldet. An vielen Häusern und Autos sorgten Sturmböen, Blitzeinschläge und Hagel für Schäden. Flugzeuge konnten zeitweise nicht mehr abheben, Züge wurden gestoppt, auf Autobahnen lagen umgestürzte Bäume.
    Ein Frau schaut am 10.06.2014 in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) aus ihrem Fenster auf die Sturmschäden der Nacht. Beim schwersten Unwetter in Nordrhein-Westfalen seit Jahren sorgten Sturmböen, Blitzeinschläge und Hagel an vielen Häusern und Autos für Schäden. 
    Ein Frau schaut in Düsseldorf aus ihrem Fenster auf die Sturmschäden der Nacht© picture alliance / dpa / Martin Gerten
    Das Unwetter richtete große Schäden an: Reihenweise knickten Bäume um, Straßen wurden geflutet und Hagelkörner hatten mancherorts eine Größe wie Zwei-Euro-Münzen. Die Einsatzkräfte in vielen Kommunen waren im Dauereinsatz. "Wir haben alle Beamte im Einsatz, die verfügbar sind - inklusive Bereitschaftspolizei", sagte ein Sprecher des Lagezentrums der Landespolizei.
    Sturm mit Orkanstärken
    Eine verbogene Ampelanlage ist am 10.06.2014 neben umgeknickten Bäumen im Hofgarten in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) zu sehen. Orkanböen, Starkregen und heftige Blitze: Wie eine Walze zog eine Gewitterfront über Nordrhein-Westfalen am 09.06.2014 hinweg.
    Eine verbogene Ampelanlage neben umgeknickten Bäumen im Hofgarten in Düsseldorf © picture alliance / dpa / Rolf Vennenbernd
    Das Unwetter war nach Einschätzung eines Wetterexperten eines der stärksten seit Jahren in dem bevölkerungsreichsten Bundesland. "Eine komplette Gewitterlinie ist über Nordrhein-Westfalen gezogen und jeder hat etwas mitbekommen", sagte Meteorologe Lars Dahlstrom von der Meteogroup Unwetterzentrale in Bochum.
    Die Unwetter zogen in der Nacht weiter nach Nordosten. Auch in Niedersachsen kam es dann zu erheblichen Sachschäden. Dachstühle gingen nach Blitzeinschlägen in Flammen auf; es kam zu Überflutungen. Menschen wurden nach ersten Angaben der Polizei in Niedersachsen nicht verletzt.
    Auf einer Anzeigetafel weist am 10.06.2014 in Köln (Nordrhein-Westfalen) die Bahn auf Verspätungen und Zugazsfälle hin. Nach dem heftigen Unwetter in Nordrhein-Westfalen gibt es nach Streckensperrungen zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen im Bahnverkehr. 
    Auf einer Anzeigetafel weist in Köln die Bahn auf Verspätungen und Zugazsfälle hin© picture alliance / dpa / Oliver Berg
    Am Düsseldorfer Flughafen seien 145 Kilometer pro Stunde gemessen worden, in Neuss 133 und in Castrop-Rauxel 124 Stundenkilometer. "Das sind alles Orkanstärken", betonte Dahlstrom. An zehn Stationen in NRW habe die Windgeschwindigkeit bei über 100 Stundenkilometern gelegen.
    Bei der Bahn kam es zu erheblichen Störungen. Am Dienstagmorgen waren noch die Ost-West-Verbindungen Dortmund-Essen-Düsseldorf-Köln sowie Dortmund-Gelsenkirchen-Duisburg gesperrt. Besonders der Bahnknoten Essen war noch betroffen, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte.
    Windgeschwindigkeiten von 144 Stundenkilometer
    Ein Baum liegt am 10.06.2014 in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) nach dem Sturm auf einem Auto. 
    Ein Baum liegt in Düsseldorf nach dem Sturm auf einem Auto. © picture alliance / dpa / Andreas Schirmer
    In Düsseldorf wurden nach DWD-Angaben Windgeschwindigkeiten von bis zu 144 Stundenkilometern gemessen. Das Tief schicke weiterhin kalte Luft in Richtung Süden, daher rechne der DWD am Dienstag mit neuen, kräftigen Gewittern.
    Der Meteorologe Karsten Schwanke erklärt bei Deutschlandradio Kultur, was zu dem Unwetter über Nordrhein-Westfalen geführt hat. In der Nacht zum Mittwoch wird es im Nordosten Deutschlands Unwetter geben.
    Referentin für Versicherungsfragen Elke Weidenbach von der Verbraucherzentrale NRW rät, bei einem Schadensfall, den Schaden zunächst zu dokumentieren. Mit welchen Versicherung sollte man sich im Hinblick auf Unwetter absichern?

    Die Deutsche Bahn empfiehlt Fahrgästen, sich im Internet auf bahn.de
    oder über das Kundentelefon 0180/6996633 zu informieren.

    Aktuelle Unwetter-Warnungen des Deutschen Wetter Dienstes.

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