Oscar-Favorit "Emilia Pérez" wird in Mexiko kritisiert
Anfang März werden die Oscars verliehen und der Musical-Thriller "Emilia Pérez" ist am häufigsten nominiert worden, nämlich 13 Mal - ein Rekord für ein nicht-englischsprachiges Werk. Der Film des Franzosen Jacques Audiard über einen mexikanischen transgender Drogenboss begeistert also die Filmwelt, aber nicht das Land, das ihn inspiriert hat. Die mexikanische Journalistin Cecilia Gonzalez etwa kritisierte auf X "Stereotypen, Ignoranz, mangelnden Respekt und die Ausnutzung einer der schlimmsten humanitären Krisen der Welt" - gemeint ist das massenhafte Verschwinden von Menschen in Mexiko. Der in Hollywood gefragte mexikanische Kameramann Rodrigo Prieto bemängelte, in "Emilia Pérez" wirke alles unauthentisch - abgesehen von der Besetzung mit der Darstellerin Adriana Paz. Und der mexikanische Schriftsteller Jorge Volpi urteilte, "Emilia Pérez“ sei "einer der grobschlächtigsten und irreführendsten Filme des 21. Jahrhunderts". Das Werk fand aber auch ein paar Fürsprecher in Mexiko: "Wenn Federico Fellini oder Luis Buñuel noch leben würden, wäre das die Art von Film, die sie machen würden“, so der Zeitungskolumnist Álvaro Cueva.