Nikolaus Bachler soll 2020 neuer Intendant werden
Der Intendant der Bayerischen Staatsoper, Nikolaus Bachler, soll ab 2020 die Osterfestspiele Salzburg leiten. Unser Opernkritiker Jörn Florian Fuchs findet das eine interessante Entscheidung - und erwartet weitere Personalwechsel.
Neuer Intendant der Osterfestspiele Salzburg soll ab 2020 Nikolaus Bachler werden, zurzeit Intendant der Bayerischen Staatsoper in München. Er löst damit Peter Ruzicka ab, dessen Vertrag Ende Juni 2020 ausläuft. Die Osterfestspiele gelten als elitärstes Festival der Welt mit hohen Eintrittspreisen von rund 500 Euro pro Karte - und eher konservativem Programm.
Stärken und Schwächen
"Es ist eine interessante Wahl", sagte unser Münchner Opernkritiker Jörn Florian Fuchs im Deutschlandfunk Kultur. Zu Bachlers Stärken gehöre vor allem die bisherige Zusammenarbeit mit dem scheidenden Chefdirigenten Kirill Petrenko und sei mit dessen "fantastischer musikalischer Arbeit" verbunden. Außerdem seien dem Intendanten einige eigenwillige Regieverpflichtungen in München gelungen.
Allerdings zeigten sich im Laufe der Saison auch einige Schwächen, wie beispielsweise durch eigenwillige Konstellationen, die nicht funktionierten. Außerdem gebe es "zu viel Oberfläche", das zeige sich darin, dass das Marketing der Staatsoper Events ankündige, die sich aber nicht als solche entpuppten. Das könnte aber in Salzburg anders werden, da es dort nur eine szenische Premiere und eine Reihe von Konzerten gebe.
Weitere Wechsel erwartet
Kritische Stimmen, beispielsweise vom Chefdirigenten der Sächsischen Staatskapelle, der seit 2013 künstlerischer Leiter der Osterfestspiele in Salzburg ist, erklärt sich unser Kritiker so: "Meine Prognose ist einfach, Herr Thielemann kann sich von Salzburg verabschieden." Er erwarte, dass Bachler den Dirigenten Petrenko nach Salzburg holen wolle. "Das war ein Tandem, das wirklich große Sternstunden geboten hat und sehr erfolgreich ist." Er erwarte 2021 eine Rochade, bei der Petrenko mit den Berliner Philharmonikern nach Salzburg gehe und Thielemann mit der Dresdner Staatskapelle nach Baden-Baden wechsele.