Es muss nicht immer Manuel Neuer sein
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Panini und Fußball - das bildet eine feste Einheit. Jetzt haben Deutschrapper diese Bastion erobert und bekommen ein eigenes Panini-Album. Eine kritische Sicht auf die Rapper-Szene dürfe man indes nicht erwarten, sagt Musikjournalistin Miriam Davoudvandi.
Scharen von fußballbegeisterten Kindern und Jugendlichen kleben Bildchen von Marco Reus, Manuel Neuer oder Mats Hummels in ihre Panini-Alben. Die Heftchen des Verlages aus Norditalien sind zum Inbegriff des Fan-Albums geworden.
Warum nicht auch den deutschen Rappern ein solches Denkmal setzen, dachten sich die beiden WG-Genossen Larissa Fischer und Jannis Wenderholm. Die Fangemeinde ist schließlich groß genug.
In Zusammenarbeit mit Panini haben Fischer und Wenderholm jetzt 212 Rapperinnen und Rapper zum Kleben auf 48 Seiten gepackt. Am 15. Juli soll das Heft erscheinen – und noch machen die beiden Herausgeber ein großes Geheimnis darum, wer darin vertreten ist.
Rap und Fußball - das passt zusammen
Für Musikjournalistin Miriam Davoudvandi geht diese Idee auf, auch wenn man mit Panini automatisch Fußball verbinde: "Fußball und Rap – das hängt eng zusammen", sagt sie. "Etliche Songs thematisieren Fußball." Und einige Rapper wie etwa Marteria hätten gar mit einer Karriere als Profifußballer geliebäugelt.
Nun sind bereits etliche Deutschrapper unangenehm durch Gewalttätigkeiten und durch rassistische, homophobe oder antisemitische Sprüche und Liedtexte aufgefallen. Davoudvandi stellt klar: So etwas könne und werde ein Panini-Album natürlich nicht abbilden. "Es hat weder einen politischen noch einen journalistischen Anspruch."
(mkn)