Papst ehrt Missionar Junípero Serra

Heiliger ohne Glorie

Eine Statue des spanischen Missionars Junipero Serra steht vor der Mission San Gabriel Arcangel in San Gabriel im US-Bundesstaat Kalifornien.
Eine Statue des spanischen Missionars Junipero Serra steht vor der Mission San Gabriel Arcangel in San Gabriel im US-Bundesstaat Kalifornien. © picture alliance / dpa / Marcus Teply
Anne Francoise Weber im Gespräch mit Katja Schlesinger und Frank Meyer |
Papst Franziskus hat den spanischen Missionar Junípero Serra in einer Kathedrale in Washington heilig gesprochen. Die Proteste indigener Menschen, deren Vorfahren von Serra missioniert wurden, konnten die Heiligsprechung nicht verhindern.
Dieser Missionar sei mitverantwortlich für die koloniale Gewalt gegen ihre Vorfahren, halten indigene Menschen dem Oberhaupt der katholischen Kirche entgegen. Junípero Serra habe ein System eingerichtet, um deren kulturelle Identität zu vernichten. Missionare hätten Indianer als Sklaven benutzt.
Der Papst traf sich mit Vertretern der indigenen Bevölkerung. Er verwies in seiner Predigt explizit auf das Unrecht, das ihnen angetan wurde. Serra habe sich bemüht, die Würde der Eingeborenen zu verteidigen, so der Papst. Historische Dokumente allerdings zeigen, dass Serra beispielsweise das Auspeitschen mancher seiner "Schützlinge" befürwortete.
Mit der ersten Heiligsprechung auf US-amerikanischem Boden wandte sich Franziskus besonders an die Bevölkerungsgruppe der Hispanoamerikaner.
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