Papst Franziskus trifft ab Montag Missbrauchs-Opfer kanadischer Internate

    Ein steinernes Denkmal vor einigen Tipis im kanadischen Ort Maskwacis. Es erinnert an Opfer des Missbrauchs Schutzbefohlener in der von der katholischen Kirche betriebenen Ermineskin Indian Residential School.
    Ein Denkmal im kanadischen Ort Maskwacis erinnert an Opfer des Missbrauchs Schutzbefohlener in der von der katholischen Kirche betriebenen Ermineskin Indian Residential School. © AFP / STF / PATRICK T. FALLON
    Papst Franziskus wird heute bei seiner Ankunft in Kanada von Premier Trudeau empfangen. Am Montag soll Franziskus mit Indigenen-Vertretern zusammentreffen, um über Missbrauch, Erniedrigung und Gewalt in kanadischen Internaten zu sprechen, die einst von der katholischen Kirche betrieben wurden. Es wird erwartet, dass er sich dabei für den Missbrauch entschuldigt. Rund 150 000 indigene Kinder mussten in der Zeit vom 19. Jahrhundert bis in die 1970er-Jahre staatlich finanzierte christliche Schulen besuchen. Dabei wurden sie von ihren Familien und ihrer indigenen Kultur getrennt. Ziel der Schulen war es, die Kinder in die christliche Gesellschaft zu integrieren. Die kanadische Regierung hat eingeräumt, dass es in den Schulen zu körperlichem und sexuellem Missbrauch gekommen ist. Nachdem im vergangenen Jahr Überreste von rund 200 Kindern auf dem Grundstück einer früheren Schule in der kanadischen Provinz British Columbia gefunden worden waren, leitete der Vatikan Schritte ein, um die Entschuldigung umzusetzen.