Bienen landen im Regierungsviertel
Die Grünen haben die Aufstellung eines Bienenstocks in der Nähe des Parlaments durchgesetzt – eines Tages soll es sogar Honig aus dem Bundestag geben. Der Bienenkundler Peter Rosenkranz begrüßt den Trend, Bienen in der Stadt anzusiedeln.
Der Bundestag in Berlin hat seit heute ein neues Möbelstück - nämlich einen Bienenstock. Die grüne Bundestagsfraktion hat ihn im Hof des Paul-Löbe-Hauses mit Blick auf den Reichstag aufgestellt.
Aber dort zieht nicht gleich ein ganzes Bienenvolk ein, sondern nur 2000 Bienen. Ernähren sollen sie sich von den Lindenblüten des nahen Prachtboulevards Unter den Linden und vom Klee auf der Reichstagswiese. Funktioniert es, ist auch ein späteres Upgrade auf ein ganzes Volk (ca. 60.000 Bienen) möglich. Die Grünen versprechen sogar einen "Bundestagshonig". Man darf die ganze Aktion jedenfalls als Hinweis auf die Gefährdung der Bienen sehen – seit Jahren spricht man von einem "Bienensterben".
"Die Bienenproblematik oder Bestäuber-Problematik ist in der Politik angekommen", sagt Peter Rosenkranz, Leiter der Landesanstalt für Bienenkunde an der Uni Hohenheim, "sowohl auf Länderebene, auf Bundesebene und inzwischen auch auf europäischer Ebene."
Zahl der Bienenvölker hat wieder zugenommen
Hohe Winterverluste und der Einsatz von Pestiziden seien zuletzt große Probleme gewesen. Die Zahl der Bienenvölker habe aber wieder zugenommen, da viele junge Imker, die vor allem am Naturschutz und nicht am Honig interessiert seien, mit der Imkerei angefangen hätten. Ein positiver Trend sei auch die wachsende Zahl von Imkern in den Großstädten:
"Das schärft die Wahrnehmung (...) die Bienen haben in den Städten zum Teil ein hervorragendes Auskommen. Wir selber haben Bienen in Stuttgart stehen, mitten in der Stadt, und das funktioniert hervorragend."