Parlamentswahl in Frankreich

Wohl erneut viel Wählerkredit für Macron

In Frankreich wird eine neue Nationalversammlung gewählt - das Bild zeigt Wahlkabinen, in denen Bürger votieren.
In Frankreich wird eine neue Nationalversammlung gewählt © AFP / LOIC VENANCE
Nils Diederich im Gespräch mit Moderator Hanns Ostermann |
Fünf Wochen nach seiner Wahl zum Präsidenten will Emmanuel Macron die politische Umwälzung in Frankreich fortsetzen: Am Sonntag wählt Frankreich ein neues Parlament. Nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers Nils Diederich hat Macron gute Chancen, gleich im ersten Wahlgang zu überzeugen.
Kurz nach der Präsidentenwahl auch gleich Parlamentswahlen? In Frankreich führt diese zeitliche Nähe meist dazu, dass der neue Staatschef auch gleich eine Mehrheit für sein Programm in der Nationalversammlung bekommt. Für die Kandidaten der Bewegung La République en Marche (Die Republik in Bewegung) von Emmanuel Macron lassen Umfragen sogar einen Durchmarsch erwarten. Der Politikwissenschaftler Nils Diederich hält das für sehr wahrscheinlich:

"In Frankreich ist es üblich gewesen, dass die Wähler dem Präsidenten dann auch in der nachfolgenden Nationalversammlungswahl eine Mehrheit geben und das scheint hier auch der Fall zu sein."
Die Wahl Macrons sei ein deutliches Signal der Wähler an die Rechten, ebenso wie an die Sozialisten, dass sie beide "satt haben", sagte Diederich im Deutschlandfunk Kultur. Damit verbunden sei die Hoffnung auf grundsätzliche Veränderungen. Diederich betonte, dass bei dieser Wahl kaum die konkreten Kandidaten der Parteien eine Rolle spielten, sondern vielmehr das "Gefühl der Wähler, dass sie dem neuen Präsidenten die Chance einräumen sollten, die Veränderungen vorzunehmen, die er angekündigt hat."
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