Petry neue Bundesvorsitzende
Die Alternative für Deutschland hat Frauke Petry zur neuen Parteivorsitzenden gewählt. Petry erhielt beim außerordentlichen Bundesparteitag der AfD in Essen 60 Prozent der Stimmen.
Petry erhielt auf dem außerordentlichen Bundesparteitag in Essen 60 Prozent der Stimmen. Die 40-jährige, die den nationalkonservativen Flügel der AfD vertritt, setzte sich damit im parteinternen Machtkampf gegen den Mit-Vorsitzenden Lucke durch. Sie wird - laut Satzung - zum Jahresende automatisch alleinige AfD-Chefin. Die bisherige Führungsspitze bestand aus drei gleichberechtigten Vorsitzenden.
Lucke mehrfach ausgebuht
Lucke hatte in seiner Bewerbungsrede die AfD erneut davor gewarnt, nach Rechts abzudriften. Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus dürften in der Partei keinen Platz haben. Er wurde mehrfach ausgebuht und niedergeschrien.
Petry, die auch Vorsitzende der AfD-Fraktion im sächsischen Landtag ist, gab sich nach ihrem Triumph versöhnlich. "Wir sind und bleiben gemeinsam die Alternative für Deutschland", sagte sie. Zahlreiche Anhänger von Parteigründer Bernd Lucke hatten allerdings vor der Abstimmung angekündigt, sie wollten die Partei verlassen, falls Petry die Führung übernehmen sollte.
Während der Bewerbungsrede Luckes kam es zu Tumulten unter den rund 3.500 Teilnehmern des Parteitags. Insbesondere als sich Lucke gegen eine pauschale Verurteilung des Islams wandte, wurde er ausgebuht und niedergeschrien.
Petry steht für den nationalkonservativen Flügel der Partei. Sie hält Lucke und dessen wirtschaftsliberalen Flügel im Kern eine thematische Verengung auf die Ablehnung der Euro-Rettungspolitik vor. Lucke kritisiert an seinen Gegnern wiederum, die AfD nicht gegen das rechte Spektrum abzugrenzen.