Passionsmusiken von Heinrich Schütz

Wie ein theologisches Kammerspiel legte Heinrich Schütz seine »Historia des Leidens und Sterbens unsers Herrn und Heilandes Jesu Christi« nach dem Evangelisten Lukas an. Mit einer zu Herzen gehenden Schlichtheit und Direktheit erzählt der Evangelist das Passionsgeschehen.
Plötzlich durchbrechen expressive Chöre mit bezwingendem Realismus die Erzählung, ragen scharfkantig aus dem Werk heraus, toben, bitten, fragen, wüten... Auch jenseits Bachscher Opulenz kann ein Passionsdrama großen Eindruck machen.

Mit der klanglichen Eleganz eines Gambenconsorts und mit einem meditativen Grundcharakter wartet das rätselhafte Werk »Die sieben Worte Jesu« auf. Rätselhaft, weil es singulär ist im Schaffen Schütz'. Und weil in ihm das Geheimnis der Passion wie hinter mehreren musikalischen Schichten verhüllt scheint.

Bereichert wird das Passionskonzert des Dresdner Kammerchores mit selten zu hörenden Schütz-Werken von einer eindringlichen Litanei über ein Geistliches Konzert bis zum mehrchörigen Evangeliendialog. (Oliver Geisler)



Stiftskirche St. Arnual Saarbrücken
Aufzeichnung vom 30.3.12


Heinrich Schütz
Lukas-Passion SWV 480

Historie des Leidens und Sterbens unsers Herrn und Heilandes Jesu Christi nach dem Evangelisten St. Lukas

Litania Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison

Ach Herr, du Sohn Davids, Evangelien-Dialog SWV Anh 2

Erbarm dich mein, o Herre Gott, geistliches Konzert SWV 447

Die sieben Worte Jesu am Kreuz, Passionsmusik SWV 478

Hille Perl, Sirius Viols
Ludger Rémy, Orgel
Dresdner Kammerchor
Leitung: Hans-Christoph Rademann


nach Konzertende ca. 21:30 Uhr Nachrichten