"Ich habe zuerst rebelliert wie ein kleines Kind"
Immer um Mitternacht bekommt der zwölfjährige Conor Besuch von einem sprechenden Baum. In fünf Minuten war diese Idee für das Buch "Sieben Minuten nach Mitternacht" geboren, erzählt Autor Patrick Ness. Die technische Umsetzung für die jetzt anlaufende Verfilmung dauerte jedoch ein Jahr.
Morgen startet der Jugendfilm "Sieben Minuten nach Mitternacht" in Deutschland, mit den Hollywood-Stars Sigourney Weaver und Liam Neeson. Die Romanvorlage dazu und auch das Drehbuch hat der amerikanisch-britische Bestseller-Autor Patrick Ness geschrieben – einer seiner zahlreichen Jugend-Bestseller.
Wie war die Erfahrung, den eigenen Roman in eine Film-Erzählung zu verwandeln? Dieser Prozess habe eigentlich mit einer ganz anderen Umformung begonnen, erzählt Ness im Deutschlandfunk Kultur. Ursprünglich habe die Schriftstellerin Siobhan Dowd diese Arbeit begonnen, konnte sie aber aufgrund ihrer Krebserkrankung nicht beenden – er sei dann eingesprungen, sagt Ness:
"Es war eine gewaltige Herausforderung. Es ist ja eine ganz andere Geschichte, etwas aus einem Buch zu machen. Der Film hat ja sehr strenge Regeln. Sich ihnen unterordnen zu müssen, führte zu einer Art Auflehnung, im Grunde zu einer Rebellion, wie sie bei einem Kind auch erfolgt. Eigentlich war es eine nützliche Erfahrung."
Wie war die Erfahrung, den eigenen Roman in eine Film-Erzählung zu verwandeln? Dieser Prozess habe eigentlich mit einer ganz anderen Umformung begonnen, erzählt Ness im Deutschlandfunk Kultur. Ursprünglich habe die Schriftstellerin Siobhan Dowd diese Arbeit begonnen, konnte sie aber aufgrund ihrer Krebserkrankung nicht beenden – er sei dann eingesprungen, sagt Ness:
"Es war eine gewaltige Herausforderung. Es ist ja eine ganz andere Geschichte, etwas aus einem Buch zu machen. Der Film hat ja sehr strenge Regeln. Sich ihnen unterordnen zu müssen, führte zu einer Art Auflehnung, im Grunde zu einer Rebellion, wie sie bei einem Kind auch erfolgt. Eigentlich war es eine nützliche Erfahrung."
Ein riesiger, lebender Baum, der Geschichten erzählt
"Sieben Minuten nach Mitternacht" spielt in Großbritannien. Immer um diese Uhrzeit bekommt der zwölfjährige Conor O’Malley Besuch von einem Monster, einem riesigen lebenden Baum, der bestürzende Geschichten erzählt. Conor will davon eigentlich gar nichts hören. Denn er hat schon genug Kummer: Seine Mutter hat Krebs und liegt im Sterben.
Die Erfindung des Monsters erwies sich dann auch als Herausforderung. Denn die technische Umsetzung der Idee eines sprechenden Baumes hat rund ein Jahr gedauert. So betrachtet, könnte das Schreiben von Romanen doch leichter sein als die filmische Gestaltung:
"So eine Idee auszudenken, dauert nur fünf Minuten. Aber es dauerte Monate, bis man die dann ausgestaltet hat, bis man sie in Einzelheiten ausgearbeitet hat, bis man in ihr wohnt, sie leben und wachsen lässt. Und sie zu etwas Erinnerungswürdigem macht. Es gibt also einen Riesenunterschied zwischen einer Idee und der Ausführung."
Die Erfindung des Monsters erwies sich dann auch als Herausforderung. Denn die technische Umsetzung der Idee eines sprechenden Baumes hat rund ein Jahr gedauert. So betrachtet, könnte das Schreiben von Romanen doch leichter sein als die filmische Gestaltung:
"So eine Idee auszudenken, dauert nur fünf Minuten. Aber es dauerte Monate, bis man die dann ausgestaltet hat, bis man sie in Einzelheiten ausgearbeitet hat, bis man in ihr wohnt, sie leben und wachsen lässt. Und sie zu etwas Erinnerungswürdigem macht. Es gibt also einen Riesenunterschied zwischen einer Idee und der Ausführung."
Im Zeichnen zeigt sich die Innendimension der Hauptfigur Conor
Es gibt einige Unterschiede zwischen Romanvorlage und Verfilmung: Im Film spielt das Zeichnen eine größere Rolle als in der Romanvorlage. Connor zeichnet nämlich gerne. Und bei den vom Baum-Monster erzählten Geschichten handelt es sich vorwiegend um animierte Grafiken:
"Die Idee war eben, das Zeichnen als Möglichkeit einzuführen, mit dieser starken Innendimension des Films umzugehen. Man schaut ja ständig in das hinein, was man zuinnerst fühlt. Und die große Frage ist: Wie kann man so etwas dramatisieren und in einem Film darlegen? Und da kam man eben auf die Idee, Conor so viel zeichnen zu lassen, um seine Besessenheit hineinzuwerfen. Aber auch, um zu sehen, wie stark er in diesen Vorstellungen gefangen ist. Das war der Zaubertrick."
(ue)
"Die Idee war eben, das Zeichnen als Möglichkeit einzuführen, mit dieser starken Innendimension des Films umzugehen. Man schaut ja ständig in das hinein, was man zuinnerst fühlt. Und die große Frage ist: Wie kann man so etwas dramatisieren und in einem Film darlegen? Und da kam man eben auf die Idee, Conor so viel zeichnen zu lassen, um seine Besessenheit hineinzuwerfen. Aber auch, um zu sehen, wie stark er in diesen Vorstellungen gefangen ist. Das war der Zaubertrick."
(ue)