Pauken und trompeten

Von Stefanie Müller-Frank · 19.01.2009
Der PISA-Schock gab den Startschuss für ein vier Milliarden Euro schweres Förderprogramm: Mit dem Geld vom Bund wurden Schulräume saniert, Kantinen und Turnhallen gebaut. Fast 7000 Ganztagsschulen sind so seit 2003 entstanden.
Auf den ersten Blick also ein Erfolg, den sich Politiker aller Parteien auch auf die Fahnen schreiben.
Doch so mancher neue Schulraum steht nachmittags leer, weil die Lehrer fehlen. Denn für zusätzliche Pädagogen müssten die Länder aufkommen. In Zeiten knapper Kassen greifen die jedoch gerne auf Ehrenamtliche, Sportvereine oder engagierte Eltern zurück.

Das kann eine Schule mit Leben füllen und bereichern. Nicht selten aber sind das Ergebnis Ganztagsschulen in der Schmalspurversion - also der altbekannte Halbtagsunterricht mit Mittagstisch plus Theater- oder Hockey-AG. Und in Gegenden, wo sich keine Ehrenamtlichen dafür finden, hocken die Schüler doch wieder nachmittags zu Hause vor dem Fernseher.

Deshalb fordern immer mehr Eltern und Lehrer von den Kultusministerien, flächendeckend auch für ein qualitatives Angebot bis in den Nachmittag zu sorgen - zumal das Förderprogramm des Bundes 2009 ausläuft.


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