Klavierduo: Steven Osborne und Paul Lewis in der Wigmore Hall London

Vierhändig durch die Romantik

104:22 Minuten
Blick von der Seite auf vie Hände auf einer Flügeltastatur, die sich im schwarzen Lack des Instrumentes spiegeln.
88 Tasten bieten genug Platz für 20 Finger. © IMAGO / Gustavo Alabiso
Moderation: Mascha Drost |
Zwei Flügel, zwanzig Finger und ein Programm zum Niederknien. Die britischen Starpianisten Steven Osborne und Paul Lewis brachten mit Schubert, Brahms und Schumann die Wigmore Hall zum Jubeln.
Beide Pianisten kennen sich seit vielen Jahren und sind ein im Wortsinn „eingespieltes“ Team. Das braucht es für dieses anspruchsvolle Programm mit Franz Schuberts „Grand Duo“ als krönendem Abschluss.
Für eine verkappte Sinfonie hielten es nachfolgende Generationen, so groß dimensioniert ist dieses Klavierduo. Schubert komponierte es für die von ihm geliebte Komtesse Karoline, deren Klavierlehrer er war.

Kleine Schönheiten

Die „Sechs Studien in kanonischer Form“ schrieb Robert Schumann in einer obsessiven Kontrapunktphase, zu der ihn Johann Sebastian Bach inspiriert hatte.
Hinter der akademisch Bezeichnung verbergen sich keineswegs trockene Übungen sondern poetische Miniaturen.

Für 20 Finger destilliert

Die Haydn-Variationen sind Johannes Brahms erstes Variationswerk für großes Orchester. Die Form hatte er sich über das Klavier erarbeitet und so lag es nahe, dem Orchesterwerk eine Version für zwei Klaviere gegenüberzustellen.
Das berühmte Thema stammt übrigens gar nicht von Haydn, sondern aus einer Choralsammlung.
Wigmore Hall, London Aufzeichnung vom 10.10.2024

Franz Schubert
Allegro a-Moll D 947 "Lebensstürme"
Rondo A-Dur  D 951

Robert Schumann
Sechs Studien für den Pedalflügel in kanonischer Form op. 56
(Fassung für Klavier zu vier Händen)

Johannes Brahms
Variationen über ein Thema von Joseph Haydn op. 56b

Franz Schubert
Sonate in C-Dur D 812 "Grand Duo"

Paul Lewis, Klavier
Stephen Osborne, Klavier

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