Ohne erhobenen Zeigefinger
"A Kind Revolution" ist Paul Wellers 13. Studioalbum, und er hat dafür schon viel Lob bekommen. Unser Kritiker Matthes Köppinghoff hat den Tourauftakt des Britpop-Stars in Hamburg erlebt. Sein Urteil: Das hat sich gelohnt.
Es sei ein "optimistisches Album" geworden, urteilt unser Kritiker Matthes Köppinghoff über Paul Wellers neues Album "A Kind Revolution". In diesem Jahr hätten sich auch andere Künstler wie Depeche Mode am Thema Revolution oder Weltverbesserung versucht - aber das habe alles den "faden Beigeschmack eines erhobenen Zeigefingers" gehabt: "Zwar ist Weller noch älter, aber musikalisch hat das Bedeutung und klingt nicht zu müde."
Weller selbst sagte zu Köppinghoff im Interview: Es fehle in der Welt an Liebe und Zusammenhalt, er habe bei Revolution an etwas Spirituelles gedacht.
Weller thematisiere Ernstes in seiner Musik - wie etwa den Tod eines Flüchtlingsbabys - und setze dazu eine heile Utopie in Kontrast. Im Konzert habe der Musiker nicht Stellung zu den Themen genommen, andererseits wolle er wohl auch nicht "wie ein Prediger rüberkommen".
Über den Tourstart sagt Köppinghoff: "Das war ein Britpop-Klassentreffen (...), er hat rund zwei Stunden gespielt, da war alles dabei aus 25 Jahren Sologeschichte - und stilistisch war auch alles dabei. Das hat sich definitiv gelohnt."