Alle lieben Snoopy
Die Peanuts sind zwar schon über 60 Jahre alt, kommen aber auch heute noch bei den Comic-Fans gut an: Als Vicki und Bob Scott, die beiden Peanuts-Zeichnet, auf der Leipziger Buchmesse Comics signierten, kamen in Strömen.
Traditionelle japanische Krieger, Geishas und die verschiedensten Manga-Comicfiguren drängeln sich durch die Gänge der Halle 1 auf der Leipziger Messe. In normaler Alltagskleidung gehen nur die wenigsten Besucher auf die Manga Comic Convention. Verlage, Comicbuchhandlungen und Merchandise-Stände bieten ihre Waren an, viele Leute machen Fotos mit ihrer Lieblingscomicfigur.
Mitten in all dem Getümmel hat sich am Stand vom Cross Cult Verlag eine kleine Schlange gebildet. Die beiden Peanuts-Zeichner Vicki und Bob Scott signieren dort Bücher und zeichnen Widmungen in Comichefte. In zwei neuen Bänden reisen Charlie Brown, Snoopy und ihre Freunde nach Japan und sogar in den Weltraum, erzählt Bob Scott.
"Eines der Raumschiffe, das in den 60ern gestartet ist hatte einen Snoopy als Maskottchen dabei, so eine kleine Plüschfigur. Schulz hatte ein paar Strips gezeichnet, in denen Snoopy sich vorstellt, auf den Mond zu fliegen. Mein Kollege Andy und ich dachten, dass es witzig wäre, eine Graphic Novel daraus zu machen. Wir haben uns die Geschichte ausgedacht, ich hab das Cover gezeichnet und Vicki den Rest."
Der erste Peanuts-Comicstrip erschien 1950, auf dem Höhepunkt seiner Beliebtheit wurde er in über 2.600 Zeitungen weltweit abgedruckt. Nach dem Tod des Erfinders Charles Schulz im Jahr 2000 gab es keine weiteren der vierteiligen Strips mehr, denn er hatte sie immer alle selbst gezeichnet.
Snoopy ist "einfach knuffig"
Für die Comicbücher hatte er sich aber schon in den 50er- und 60er-Jahren Unterstützung geholt. Deshalb ist es auch möglich, dass es heute noch neue Geschichten gibt, allerdings eben in Buchform. Die anhaltende Begeisterung für Charlie Brown und Co. erklärt sich Zeichner Bob Scott so.
"Die Geschichten sind zeitlos und fühlen sich nicht altmodisch an. Die Kids haben zwar keine Handys, benutzen nicht das Internet und all die modernen Dinge, die Kinder heutzutage so machen. Aber sie spielen miteinander und das machen doch alle Kinder. Außerdem hat Schulz zum ersten Mal Kinder wie Erwachsene sprechen lassen. Heute gibt es das überall, aber damals war er der Erste. Und es gibt viele Dinge, mit denen sich die Leute identifizieren können, wie die Schmusedecke oder die Misserfolge."
Die Leute in der Schlange am Verlagsstand sind vom Teenager bis zum Rentner bunt gemischt, denn fast jeder kennt die Peanuts noch aus seiner Kindheit. Auch diese beiden Besucherinnen nutzen die Chance, die Peanuts-Zeichner auf der Buchmesse zu treffen. Auf die Frage nach ihrem Lieblings-Peanut sind sie sich einig:
"Snoopy! Er kann ja nicht reden, aber er stellt das alles so schön dar. Also durch die Zeichnungen kommt ja der Charakter zur Geltung, was er denkt, wie er fühlt. Und er ist einfach so knuffig. Wie er immer auf seinem Haus rumliegt, das bin ich."