Crossover-Musik mit dem Meister der Guitarra Portuguesa
Pedro Caldeira Cabral gehört ohne Zweifel zu den Großmeistern auf der Guitarra Portuguesa und hat mit seinem aktuellen Trio beim diesjährigen tff Rudolstadt ein beeindruckendes Konzert gegeben.
Die Guitarra Portuguesa kennt man hierzulande hauptsächlich vom Fado. Ihr heller, metallen-vibrierender Klang, irgendwo zwischen Bouzouki, Mandoline und 12-saitiger Gitarre, macht sich gut in dieser eher traurig-melancholischen Musik. Dabei lebt die Guitarra Portuguesa in ihrem Heimatland ein exponiertes Eigenleben und gilt für viele portugiesische Musiker als das portugiesische Instrument schlechthin.
Als einer ihrer bekanntesten Virtuosen gilt der 2004 verstorbene Carlos Paredes, der in seinen folkloristisch geprägten Kompositionen, darunter auch Lieder für die "Königin des Fado" Amália Rodrigez, die spieltechnischen Möglichkeiten des Instrumentes virtuos und ausgesprochen klangschön ausgelotet hat und dabei zahlreiche spieltechnische Referenzaufnahmen hinterließ. Nicht zu Unrecht gilt Pedro Caldeira Cabral als sein Erbe. Und das nicht nur wegen der atemberaubenden Spieltechnik.
Pedro Caldeira Cabral kommt von der Alten Musik. Ein Musikologe, Komponist und Festivalleiter, der neben Laute und Viola noch andere Instrumente, vor allem aus Renaissance und Mittelalter, studierte. Sein Verdienst für die Portugiesische Gitarre besteht u.a. darin, dass er 1999 die erste wissenschaftliche Abhandlung über die Portugiesische Gitarre und ihre Geschichte in einem Buch veröffentlicht hat und das Solorepertoire des Instrumentes mit Transkriptionen von Werken Bachs, Weiss' oder Scarlattis erweiterte. In seinem mit Bass, Konzert- und Portugiesischer Gitarre besetzten Trio präsentierte er beim 25. TFF in Rudolstadt einen interessanten Querschnitt seines Repertoires.
Rudolstadt, Stadtkirche St. Andreas
Aufzeichnung vom 05.07.2015
Aufzeichnung vom 05.07.2015