Pegida-Demonstrationen

Was will das Volk?

Diskussionsveranstaltung am 20.01.2015 in der Dresdner Frauenkirche Bascha Mika, Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau Jochen Bohl, Landesbischof, Hans Vorländer, Politikwissenschaftler Thomas de Maizière, Bundesinnenminister, CDU.
Moderatorin und Diskussionsteilnehmer in der Frauenkirche in Dresden: Alexandra Gerlach, Thomas de Maizière, Bascha Mika, Landesbischof Jochen Bohl und Hans Vorländer © Deutschlandradio / Volker Finthammer
Moderation: Alexandra Gerlach |
Was treibt die Menschen auf die Straße und nicht an die Wahlurne? Wie kann ein Dialog mit fremdenfeindlichen Demonstranten gelingen? Ist Dresden ein lokaler Sonderfall? Um diese und andere Fragen geht es im Wortwechsel, einer Aufzeichnung aus der Frauenkirche in Dresden.
"Ich halte das für verantwortbar", sagte Thomas de Maizière im Forum Frauenkirche in Bezug auf das Demonstrationsverbot am Montag in Dresden. Der Bundesinnenminister fügte hinzu, er sei einer der wenigen, der die volle Quellenlage kenne. Nicht mal die sächsischen Behörden hätten alle Informationen erhalten.
Die Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau, Bascha Mika, hält es für ein fatales Signal alle Demonstrationen abzusagen. Einzelne Menschen müssten geschützt werden, aber allen Menschen grundsätzlich zu verbieten auf die Straße zu gehen, "das halte ich für eine falsche Entscheidung".
Sachsens Landesbischof Jochen Bohl zeigte sich überrascht von der neuen Bürgerbewegung. In den vergangenen 20 Jahren hätte es keine derartig emotionale Frage in Dresden gegeben. „Es gehen Risse durch die Familien."
Wer montags demonstriert, wurde in einer ersten Studie von Hans Vorländer – Politologe an der TU Dresden – untersucht. Demnach sind es ganz überwiegend Männer um die 50, die pauschale Kritik üben an "der Politik". Nur ein Viertel der Protestler sind Frauen. Es gebe zudem eine "unzureichende Bereitschaft" sich mit Anderen auseinanderzusetzen, um eine gemeinsame Lösung zu erarbeiten, so Vorländer.
Forum Frauenkirche in Dresden am 20.01.2015
Forum Frauenkirche in Dresden am 20.01.2015 © Deutschlandradio / Volker Finthammer
Was führt zu dieser Verweigerung? Was treibt die Menschen auf die Straße und nicht an die Wahlurne? Welche Fehler haben Bundes-, Landes und Lokalpolitiker gemacht? Wie kann ein Dialog mit fremdenfeindlichen Protestanten gelingen? Ist Dresden ein lokaler Sonderfall? Wie umgehen mit der pauschalen Kritik an sämtlichen Medien?
Über diese und andere Fragen diskutierten im Forum Frauenkirche in Dresden:

Dr. Thomas de Maizière,
Bundesinnenminister, CDU
Bascha Mika, Frankfurter Rundschau
Jochen Bohl, Sachsens Landesbischof
Prof. Dr. Hans Vorländer, TU Dresden

Die anschließende Diskussion mit den 600 Zuschauern hören Sie hier.

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