PEN America-Präsident Ayad Akhtar kritisiert Umgang mit Identitätsfragen

    Ayad Akhtar im Porträt.
    Ayad Akhtar befürchtet kreative Stagnation bei ständiger Vorsicht um kulturelle Aneignung. © imago / Italy Photo Press / Gioia Botteghi
    Der Autor und Präsident der Schriftstellervereinigung PEN America, Ayad Akhtar, hat sich im Deutschlandfunk Kultur kritisch zum Umgang mit Identität und kultureller Aneignung in den USA geäußert. Dort prüfen in Verlagen verstärkt sogenannte “sensitivity reader“ Buchmanuskripte auf potentiell schädliche oder missverständliche Darstellungen von marginalisierten Gruppen. Die Angst vor vermeintlicher kultureller Aneignung erstrecke sich auch auf andere Bereiche, sagte Akhtar. Viele Künstler und Schauspieler trauten sich nicht, Projekte anzunehmen, aus Angst vor Kritik, wenn diese nicht mit ihrer eigenen Identität übereinstimmten. Dadurch könne aber kreative Stagnation entstehen. Ein Buch wie die Satanischen Verse von Salman Rushdie wäre in solch einem Klima niemals veröffentlicht worden, so Akhtar weiter. Der Autor befindet sich anlässlich der Tagung des PEN Berlin in der Hauptstadt und wird die Festrede zum Thema: "Was uns die Freiheit des Wortes bedeutet" halten.