PEN warnt vor "kalter Enteignung" durch Google
Der Generalsekretär der Schriftstellervereinigung PEN Deutschland, Wilfried F. Schoeller, hat die Digitalisierung der Bibliotheken durch die Internetfirma Google als "kalte Enteignung" der Autoren bezeichnet. Keine "Ideologie des schnellen Zugangs" könne davon ablenken, dass es Copyright und damit Rechte der Autoren gebe, sagte Schoeller im Deutschlandradio Kultur.
Er betonte, dass die Autoren als Urheber des durch ihre Werke geschaffenen Vermögens geschützt werden müssten. So habe die Enquette-Kommission des Bundestages festgestellt, dass die meisten Urheber mit 800 Euro im Monat auskommen müssten:
"Und die sollen nun noch weiter gedrückt werden. Das ist natürlich nicht hinnehmbar." Das Argument der Werbung, die Autoren durch die Onlinepublikation von Teilen ihrer Werke erhielten, ließ Schoeller nicht gelten: "Das sollte man den Urhebern überlassen."
Schoeller kritisierte den Deutschen Bibliotheksverband für seine positive Haltung gegenüber der Digitalisierung der Literatur. Die Vorsitzende des Verbands, Claudia Lux, hatte die positive Haltung damit begründet, dass 80 Prozent der Bücher nicht mehr der Öffentlichkeit zugänglich seien. Schoeller entgegnete darauf:
"Die Bücher sollen in den Bibliotheken vorhanden sein. Wenn sie dort nicht vorhanden sind, dann ist das eine Mangelerscheinung, die auf die Bibliotheken zurückfällt. Daraus kann man nicht ableiten, dass sie nun ins Internet gestellt werden sollen und die Urheber dafür nur Peanuts bekommen."
Schoeller warf Bundesjustizministerin Brigitte Zypries vor, dass sie die gesetzlichen Verfahren zur Verwertung der Werke aushöhlen wolle, indem sie von den Urhebern und den Verwertungsgesellschaften die Bereitschaft zu freien Vereinbarungen verlange: "Aber wie soll beispielsweise die Verwertungsgesellschaft Wort da mit Microsoft verfahren? Das sind ungleiche Partner, die können gar nicht miteinander reden."
"Und die sollen nun noch weiter gedrückt werden. Das ist natürlich nicht hinnehmbar." Das Argument der Werbung, die Autoren durch die Onlinepublikation von Teilen ihrer Werke erhielten, ließ Schoeller nicht gelten: "Das sollte man den Urhebern überlassen."
Schoeller kritisierte den Deutschen Bibliotheksverband für seine positive Haltung gegenüber der Digitalisierung der Literatur. Die Vorsitzende des Verbands, Claudia Lux, hatte die positive Haltung damit begründet, dass 80 Prozent der Bücher nicht mehr der Öffentlichkeit zugänglich seien. Schoeller entgegnete darauf:
"Die Bücher sollen in den Bibliotheken vorhanden sein. Wenn sie dort nicht vorhanden sind, dann ist das eine Mangelerscheinung, die auf die Bibliotheken zurückfällt. Daraus kann man nicht ableiten, dass sie nun ins Internet gestellt werden sollen und die Urheber dafür nur Peanuts bekommen."
Schoeller warf Bundesjustizministerin Brigitte Zypries vor, dass sie die gesetzlichen Verfahren zur Verwertung der Werke aushöhlen wolle, indem sie von den Urhebern und den Verwertungsgesellschaften die Bereitschaft zu freien Vereinbarungen verlange: "Aber wie soll beispielsweise die Verwertungsgesellschaft Wort da mit Microsoft verfahren? Das sind ungleiche Partner, die können gar nicht miteinander reden."