PEN-Zentrum fordert in offenem Brief Schutz für Snowden

Die Schriftsteller-Vereinigung PEN hat US-Präsident Barack Obama aufgerufen, die Klage gegen den US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden einzustellen. Snowden habe den USA und der Welt einen großen Dienst erwiesen, begründete Josef Haslinger, Präsident des PEN-Zentrum Deutschland das Schreiben.
Das Spionagegesetz, nach dem Snowden verfolgt werde, sei völlig veraltet und gar nicht auf Whistleblower ausgerichtet, sagte Haslinger. Es sei daher unsinnig, das Gesetz als Grundlage der Anklage zu nehmen. Er verstehe den PEN-Brief als weltweite Unterstützung für Snowden und die Debatte, die auch in den USA zu seinen Gunsten geführt werde.

Dass in Deutschland keine Menschenmassen für Snowden auf die Straße gehen, könne er nachvollziehen. "Ich glaube, das ist der Zustand der allgemeinen Lähmung", sagte Haslinger. Schließlich sei nicht klar, "wer ist hier der Bösewicht". Es müsse untersucht werden, wer die Überwachung durch den Geheimdienst NSA angeordnet habe.

Das Interview können Sie bis zum 5. Januar 2013 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.