Peru zwischen Boom und Armut
Jahrzehntelang litt Peru unter der Terrorgruppe "Leuchtender Pfad" sowie unter einer Hyperinflation. In mehr als einer Dekade hat es sich grundlegend gewandelt. Nun hat das Land mit Ollanta Humala auch noch einen neuen Präsidenten, der die guten Wirtschaftsdaten für sozialen Ausgleich nutzen will.
Anfang Juni, unmittelbar nach der Wahl von Ollanta Humala zum neuen peruanischen Staatspräsidenten, rutschte die Börse in Lima in den Keller. Ein Minus von fast neun Prozent. Eine heftige Reaktion der Märkte in dem Andenstaat. Es war die Angst, dass mit dem neuen Präsidenten die Goldgräberstimmung in Peru zu Ende geht.
Inzwischen haben sich die Märkte wieder beruhigt und auch der neue Präsident ist von seinen radikalen Plänen, zahlreiche Betriebe in Peru zu verstaatlichen, abgerückt. Die Bonanza in Peru dürfte einstweilen weiter gehen.
Im vergangenen Jahr verzeichnete der kleine Andenstaat ein Wachstum von 8,8 Prozent. Wachstumszahlen, die in anderen Regionen der Erde mit neidvollen Blicken registriert werden. Seit fünf Jahren bereits geht es mit Peru unaufhörlich nach oben. Der Analyst Salomon Lerner gibt sich dennoch zurückhaltend.
Lerner: "Es ist schon so, dass es zuletzt ein beneidenswertes Wachstum im Land gegeben hat. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Wir haben dieses Wirtschaftswachstum, weil wir unsere natürlichen Ressourcen und Rohstoffe plündern. Und alles nur, weil der entsprechende Markt boomt. Aber das alles hat keine Auswirkungen auf andere Bereiche, etwa den Arbeitsmarkt."
Im Wesentlichen sind es drei Rohstoffe, die Peru dieses immense Wachstum bescheren. Das Land ist weltweit die Nummer zwei bei der Produktion von Silber und Kupfer, die Nummer sechs bei Gold. Auf den Weltmärkten werden für diese Rohstoffe hohe Preise gezahlt.
Doch es gibt viele Fragezeichen. Nur wenige in der Bevölkerung profitieren von der Bonanza. Peru zählt trotz der positiven Wirtschaftsdaten zu dem ärmsten Staaten Südamerikas. Ein Drittel der Menschen in dem Land lebt in Armut, jeder Zehnte in extremer Armut. Die Arbeitslosigkeit ist immens hoch.
Dazu kommt: Peru ist abhängig von den Weltmarktpreisen für die Rohstoffe. Anders formuliert: Das Schicksal der Volkswirtschaft des Landes liegt in den Händen der Kunden. Und die Bodenschätze sind endlich. Der neue Präsident Ollanta Humala weiß um diese Achillesferse der peruanischen Wirtschaft. Das Stichwort heißt für ihn Diversifizierung:
Humala: "Wir müssen die peruanische Ökonomie konsolidieren, indem wir andere Wirtschaftsbereiche stärken. Ich denke hier an die Landwirtschaft, an unsere Industrie, an den Tourismus, und es gibt noch weitere Bereiche. Sie müssen unserem Land wirtschaftliche Stabilität geben."
In seiner ersten Regierungserklärung hat Staatspräsident Humala zwei Entscheidungen getroffen, die zum einen wirtschaftspolitische Kontinuität, aber auch eine neue Akzentuierung versprechen. Als Wirtschaftsminister setzte er den bisherigen Vize-Wirtschaftsminister ein - eine positive Nachricht für die Märkte - und er kündigte an, den Mindestlohn in zwei Schritten um fast 13 Prozent anzuheben. Viele Menschen in Peru verbinden damit die Hoffnung, dass der Aufschwung des Landes künftig auch bei ihnen ankommt.
Inzwischen haben sich die Märkte wieder beruhigt und auch der neue Präsident ist von seinen radikalen Plänen, zahlreiche Betriebe in Peru zu verstaatlichen, abgerückt. Die Bonanza in Peru dürfte einstweilen weiter gehen.
Im vergangenen Jahr verzeichnete der kleine Andenstaat ein Wachstum von 8,8 Prozent. Wachstumszahlen, die in anderen Regionen der Erde mit neidvollen Blicken registriert werden. Seit fünf Jahren bereits geht es mit Peru unaufhörlich nach oben. Der Analyst Salomon Lerner gibt sich dennoch zurückhaltend.
Lerner: "Es ist schon so, dass es zuletzt ein beneidenswertes Wachstum im Land gegeben hat. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Wir haben dieses Wirtschaftswachstum, weil wir unsere natürlichen Ressourcen und Rohstoffe plündern. Und alles nur, weil der entsprechende Markt boomt. Aber das alles hat keine Auswirkungen auf andere Bereiche, etwa den Arbeitsmarkt."
Im Wesentlichen sind es drei Rohstoffe, die Peru dieses immense Wachstum bescheren. Das Land ist weltweit die Nummer zwei bei der Produktion von Silber und Kupfer, die Nummer sechs bei Gold. Auf den Weltmärkten werden für diese Rohstoffe hohe Preise gezahlt.
Doch es gibt viele Fragezeichen. Nur wenige in der Bevölkerung profitieren von der Bonanza. Peru zählt trotz der positiven Wirtschaftsdaten zu dem ärmsten Staaten Südamerikas. Ein Drittel der Menschen in dem Land lebt in Armut, jeder Zehnte in extremer Armut. Die Arbeitslosigkeit ist immens hoch.
Dazu kommt: Peru ist abhängig von den Weltmarktpreisen für die Rohstoffe. Anders formuliert: Das Schicksal der Volkswirtschaft des Landes liegt in den Händen der Kunden. Und die Bodenschätze sind endlich. Der neue Präsident Ollanta Humala weiß um diese Achillesferse der peruanischen Wirtschaft. Das Stichwort heißt für ihn Diversifizierung:
Humala: "Wir müssen die peruanische Ökonomie konsolidieren, indem wir andere Wirtschaftsbereiche stärken. Ich denke hier an die Landwirtschaft, an unsere Industrie, an den Tourismus, und es gibt noch weitere Bereiche. Sie müssen unserem Land wirtschaftliche Stabilität geben."
In seiner ersten Regierungserklärung hat Staatspräsident Humala zwei Entscheidungen getroffen, die zum einen wirtschaftspolitische Kontinuität, aber auch eine neue Akzentuierung versprechen. Als Wirtschaftsminister setzte er den bisherigen Vize-Wirtschaftsminister ein - eine positive Nachricht für die Märkte - und er kündigte an, den Mindestlohn in zwei Schritten um fast 13 Prozent anzuheben. Viele Menschen in Peru verbinden damit die Hoffnung, dass der Aufschwung des Landes künftig auch bei ihnen ankommt.