"Pete forever, Ringo never!"
Die Wurzeln der Beatles lassen sich bis ins Jahr 1957 verfolgen. Aber erst 1962, am 19. August 1962, kamen die Beatles in ihrer ultimativen Konstellation zusammen: Paul, John, George und Ringo, der den bis dahin trommelnden Pete Best ersetzte - sehr zum Unmut einiger Fans.
Die Geschichte der Beatles ist auch eine Geschichte der Zahlen, vor allem für die harten Fans, die es nach wie vor in Massen gibt: Das erste Mal, als sich Paul McCartney und John Lennon trafen. Der erste gemeinsame Auftritt, der erste Auftritt in diesem oder in jenem Laden, in diesem oder jenem Land. Vier Musiker – und mindestens zehn weitere Personen, die von verschiedenen Seiten als "fünfter Beatle" gehandelt wurden. Und dann auch noch eine Reihe von verschiedenen Gründungsdaten.
Die Geburtsstunde einer Band ist eben nicht so leicht zu bestimmen, auch nicht – oder gerade! - wenn es sich um die Beatles handelt. Ist es der erste Auftritt? Die erste Platte? Oder doch der August 1960, als sich "The Silver Beatles" in "The Beatles" umbenannten?
Liverpool, die Heimatstadt der Beatles, hat sich für den 19. August 1962 entschieden – vor exakt 50 Jahren traten dort Paul McCartney, John Lennon und George Harrison das erste Mal in ihrem Stammclub, dem Liverpooler Cavern Club, gemeinsam mit dem neuen Schlagzeuger Ringo Starr auf. Starr hatte einen Tag zuvor schon bei einem kleineren Gig an den Drums gesessen und ersetzte Pete Best, der zuvor vom Beatles-Manager Brian Epstein aus der Band geschmissen worden war.
Warum? So richtig klar ist das bis heute nicht. Paul McCartney behauptet, Pete Best sei einfach nicht gut genug für die Beatles gewesen. Sicher ist: Er war ein ziemlich ruhiger Typ, der zwischen den Auftritten lieber für sich allein blieb, als mit den anderen Drei umherzuziehen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass der gut aussehende junge Mann für einen Schlagzeuger ziemlich beliebt war – möglicherweise mehr, als John und Paul lieb sein konnte. Pete Best jedenfalls kann sich bis heute nicht erklären, was hinter dem Rauswurf steckte – er kam, so erzählte er Jahre später im Interview – völlig überraschend.
"It happened completely out of the blue. I was called to Brian Epstein's office and he said to me: The boys want you out and Ringo Starr in.”"
So ganz reibungslos jedenfalls ging der Austausch am Schlagzeug nicht vonstatten. Pete Best hatte seine Fans – sie sollen an diesem 19. August 1962 immer wieder nach ihrem Idol gerufen haben. Der Samstagabend endete schließlich in einer Prügelei, bei der George Harrison ein blaues Auge verpasst bekam – dank eines Kopfstoßes, begleitet vom Schrei "Pete forever, Ringo never!"
Auf Fernsehaufnahmen, die nur drei Tage später wieder im Cavern Club gemacht wurden, ist von diesem blauen Auge nichts zu erkennen. Wenn man genau hinhört, kann man aber mindestens einen Pete-Best-Fan ausmachen, der am Schluss des Songs "Some Other Guy" nach dem alten Schlagzeuger ruft:
""We Want Pete!"
Geholfen haben die We-Want-Pete-Rufe nicht – und sie verstummten auch schnell – die Beatles hatten zwei Monate später mit "Love Me Do" ihre erste Hit-Single – und danach ging bekanntlich alles sehr, sehr schnell für die Fab Four, die wir heute nur noch mit Ringo Starr verbinden. Starr konnte den anderen Drei als Songschreiber zwar nicht das Wasser reichen und war sicherlich auch kein Überschlagzeuger, trotzdem prägte er den Beatles-Sound natürlich mit: Die Rhythmen wurden im Lauf der folgenden Jahre komplexer, eigenwilliger, schwer imitierbar. Textzeilen wie "A Hard Day's Night" stammten ebenfalls von ihm.
Und Pete Best? Was wurde aus dem im Alter von 21 Jahren ausgebooteten Jungen Mann, der zwei Jahre lang der vierte Beatle war? Was zunächst eher tragisch weiterging, nahm zumindest aus finanzieller Sicht eine glückliche Wende: Best gründete eine Reihe von eigenen Bands, die aber vergeblich auf den großen Durchbruch warteten. Er war angeblich kurz davor, Selbstmord zu begehen, als die Beatlemania an Fahrt aufnahm und er erleben musste, dass die Ex-Kollegen kein gutes Haar an ihm ließen und ihn noch nicht einmal grüßten, wenn er ihnen begegnete.
Später arbeitete Pete Best für eine Bäckerei. Und konnte sich, als 1995 die Beatles-Compilation "Anthology 1" veröffentlicht wurde, über mehrere Millionen Dollar Tantiemen freuen – ist er dort doch auf zehn frühen Beatles-Songs am Schlagzeug zu hören. Viel Geld für den Ex-Beatle, Peanuts für die Anderen.
Die Geburtsstunde einer Band ist eben nicht so leicht zu bestimmen, auch nicht – oder gerade! - wenn es sich um die Beatles handelt. Ist es der erste Auftritt? Die erste Platte? Oder doch der August 1960, als sich "The Silver Beatles" in "The Beatles" umbenannten?
Liverpool, die Heimatstadt der Beatles, hat sich für den 19. August 1962 entschieden – vor exakt 50 Jahren traten dort Paul McCartney, John Lennon und George Harrison das erste Mal in ihrem Stammclub, dem Liverpooler Cavern Club, gemeinsam mit dem neuen Schlagzeuger Ringo Starr auf. Starr hatte einen Tag zuvor schon bei einem kleineren Gig an den Drums gesessen und ersetzte Pete Best, der zuvor vom Beatles-Manager Brian Epstein aus der Band geschmissen worden war.
Warum? So richtig klar ist das bis heute nicht. Paul McCartney behauptet, Pete Best sei einfach nicht gut genug für die Beatles gewesen. Sicher ist: Er war ein ziemlich ruhiger Typ, der zwischen den Auftritten lieber für sich allein blieb, als mit den anderen Drei umherzuziehen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass der gut aussehende junge Mann für einen Schlagzeuger ziemlich beliebt war – möglicherweise mehr, als John und Paul lieb sein konnte. Pete Best jedenfalls kann sich bis heute nicht erklären, was hinter dem Rauswurf steckte – er kam, so erzählte er Jahre später im Interview – völlig überraschend.
"It happened completely out of the blue. I was called to Brian Epstein's office and he said to me: The boys want you out and Ringo Starr in.”"
So ganz reibungslos jedenfalls ging der Austausch am Schlagzeug nicht vonstatten. Pete Best hatte seine Fans – sie sollen an diesem 19. August 1962 immer wieder nach ihrem Idol gerufen haben. Der Samstagabend endete schließlich in einer Prügelei, bei der George Harrison ein blaues Auge verpasst bekam – dank eines Kopfstoßes, begleitet vom Schrei "Pete forever, Ringo never!"
Auf Fernsehaufnahmen, die nur drei Tage später wieder im Cavern Club gemacht wurden, ist von diesem blauen Auge nichts zu erkennen. Wenn man genau hinhört, kann man aber mindestens einen Pete-Best-Fan ausmachen, der am Schluss des Songs "Some Other Guy" nach dem alten Schlagzeuger ruft:
""We Want Pete!"
Geholfen haben die We-Want-Pete-Rufe nicht – und sie verstummten auch schnell – die Beatles hatten zwei Monate später mit "Love Me Do" ihre erste Hit-Single – und danach ging bekanntlich alles sehr, sehr schnell für die Fab Four, die wir heute nur noch mit Ringo Starr verbinden. Starr konnte den anderen Drei als Songschreiber zwar nicht das Wasser reichen und war sicherlich auch kein Überschlagzeuger, trotzdem prägte er den Beatles-Sound natürlich mit: Die Rhythmen wurden im Lauf der folgenden Jahre komplexer, eigenwilliger, schwer imitierbar. Textzeilen wie "A Hard Day's Night" stammten ebenfalls von ihm.
Und Pete Best? Was wurde aus dem im Alter von 21 Jahren ausgebooteten Jungen Mann, der zwei Jahre lang der vierte Beatle war? Was zunächst eher tragisch weiterging, nahm zumindest aus finanzieller Sicht eine glückliche Wende: Best gründete eine Reihe von eigenen Bands, die aber vergeblich auf den großen Durchbruch warteten. Er war angeblich kurz davor, Selbstmord zu begehen, als die Beatlemania an Fahrt aufnahm und er erleben musste, dass die Ex-Kollegen kein gutes Haar an ihm ließen und ihn noch nicht einmal grüßten, wenn er ihnen begegnete.
Später arbeitete Pete Best für eine Bäckerei. Und konnte sich, als 1995 die Beatles-Compilation "Anthology 1" veröffentlicht wurde, über mehrere Millionen Dollar Tantiemen freuen – ist er dort doch auf zehn frühen Beatles-Songs am Schlagzeug zu hören. Viel Geld für den Ex-Beatle, Peanuts für die Anderen.