Peter Feldmann wird neuer Frankfurter Oberbürgermeister
Er war als Underdog ins Rennen um das Oberbürgermeisteramt gegangen und setzte sich überraschend gegen den CDU-Favoriten durch, den vermeintlichen Kronprinzen Petra Roths, Innenminister Boris Rhein. Punkten konnte Feldmann insbesondere bei den Fluglärmgegnern.
Am 31. Juni zieht sich Petra Roth nach 17 Jahren als Oberbürgermeisterin zurück. Doch nicht ihr Parteifreund und Wunschnachfolger Boris Rhein löst sie ab, sondern Peter Feldmann, der sozialdemokratische Überraschungssieger der gestrigen Stichwahl. Für das rote Wunder von Frankfurt am Main bejubeln ihn jetzt auch die Skeptiker vom rechten Parteiflügel.
Die Frankfurter SPD siechte lange dahin, der Parteilinke Feldmann hatte sich selbst nicht zugetraut, die bürgerliche Mitte der Bankenstadt für sich zu gewinnen. Im Nachhinein hält der 53-jährige Politologe für ausschlaggebend:
"Sicherlich die Hartnäckigkeit, mit der ich die Themen, die ich vertreten habe, seit Wochen, seit Monaten, seit Jahren vertrete. Also Kampf für mehr Bildung, gegen Kinderarmut, für ein würdiges Leben im Alter, für die Weltoffenheit, Liberalität dieser Stadt, dass ich mich immer auch als Lobbyist gegen Fluglärm verstanden habe."
Weshalb Feldmann hervorragende Ergebnisse im Fluglärmgeplagten Frankfurter Süden einfuhr, der üblicherweise eher konservativ wählt.
"Natürlich freut mich auch die Unterstützung aus dem Bereich der Flughafenausbau-Gegner, der Grünen, der Piraten, der Linken, die auch natürlich gesagt haben: Ok, mit dem Feldmann probieren wir's einfach mal."
Der Feldmann - ein Experiment auch für die eigene Partei, gibt ein anfangs skeptischer Sozialdemokrat zu. Aber:
"Er hat einen Wahlkampf von unten gemacht. Er hat keinen Wahlkampf über die Medien, keinen glatten Wahlkampf gemacht, sondern er hat mit den Menschen gesprochen, die von den Problemen in dieser Stadt betroffen sind. Das hat sich ausgezahlt."
Tausende von Hausbesuchen und ein grippaler Infekt raubten dem sozialdemokratischen Wahlkämpfer fast die Stimme. Peter Feldmann sah sich zunächst als Underdog gegen den Favoriten Rhein, den vermeintlichen Kronprinzen der Queen vom Römerberg: Petra Roth. Möglicherweise hatte Rhein selbst seine Parteifreundin zum vorzeitigen Rückzug im kommenden Sommer gedrängt. Doch nun entpuppt sich der vermeintliche Überraschungscoup als Eigentor. Boris Rhein bleibt Innenminister im schwarzgelben Kabinett Bouffier, bislang ein stets strahlender, nun ein angeschlagener:
"Ich bin enttäuscht, weil die Partei schwer gekämpft hat und sich wirklich voll ins Zeug gelegt hat. Aber ich bin wirklich persönlich enttäuscht."
Für die Sozialdemokraten dagegen ist die Oberbürgermeisterwahl von Frankfurt am Main nur der erste Schritt:
"Wir haben gewonnen, das ist für uns ein gutes Signal, auch für das, was wir sonst noch vorhaben."
Meint Thorsten Schäfer Gümbel, der als SPD-Spitzenkandidat im zweiten Schritt bei den Landtagswahlen in knapp zwei Jahren die schwarz-gelbe Ära Bouffier beenden will. In Frankfurt am Main aber muss Peter Feldmann vom Sommer an erstmal beweisen, dass er die Stadt als sozialdemokratischer Oberbürgermeister gemeinsam mit einem schwarzgrünen Magistrat führen kann. Aus der Koalition schlagen ihm starke Vorbehalte entgegen, so mancher grüne Dezernent fürchtet wohl insgeheim, entmachtet zu werden.
"Nein, nein, dazu habe ich mich vorher positioniert. Ich werde die Zusammenarbeit suchen."
Kontert Feldmann immer heiserer, opfert aber das letzte bisschen Stimme, um die grünen Dezernenten zu loben, mit denen er kooperieren will. Sie stünden für Ökologie, Radewege- und Wohnungsbau - Themen, von denen man ihn als Sozialdemokraten nicht erst überzeugen müsse.
Die Frankfurter SPD siechte lange dahin, der Parteilinke Feldmann hatte sich selbst nicht zugetraut, die bürgerliche Mitte der Bankenstadt für sich zu gewinnen. Im Nachhinein hält der 53-jährige Politologe für ausschlaggebend:
"Sicherlich die Hartnäckigkeit, mit der ich die Themen, die ich vertreten habe, seit Wochen, seit Monaten, seit Jahren vertrete. Also Kampf für mehr Bildung, gegen Kinderarmut, für ein würdiges Leben im Alter, für die Weltoffenheit, Liberalität dieser Stadt, dass ich mich immer auch als Lobbyist gegen Fluglärm verstanden habe."
Weshalb Feldmann hervorragende Ergebnisse im Fluglärmgeplagten Frankfurter Süden einfuhr, der üblicherweise eher konservativ wählt.
"Natürlich freut mich auch die Unterstützung aus dem Bereich der Flughafenausbau-Gegner, der Grünen, der Piraten, der Linken, die auch natürlich gesagt haben: Ok, mit dem Feldmann probieren wir's einfach mal."
Der Feldmann - ein Experiment auch für die eigene Partei, gibt ein anfangs skeptischer Sozialdemokrat zu. Aber:
"Er hat einen Wahlkampf von unten gemacht. Er hat keinen Wahlkampf über die Medien, keinen glatten Wahlkampf gemacht, sondern er hat mit den Menschen gesprochen, die von den Problemen in dieser Stadt betroffen sind. Das hat sich ausgezahlt."
Tausende von Hausbesuchen und ein grippaler Infekt raubten dem sozialdemokratischen Wahlkämpfer fast die Stimme. Peter Feldmann sah sich zunächst als Underdog gegen den Favoriten Rhein, den vermeintlichen Kronprinzen der Queen vom Römerberg: Petra Roth. Möglicherweise hatte Rhein selbst seine Parteifreundin zum vorzeitigen Rückzug im kommenden Sommer gedrängt. Doch nun entpuppt sich der vermeintliche Überraschungscoup als Eigentor. Boris Rhein bleibt Innenminister im schwarzgelben Kabinett Bouffier, bislang ein stets strahlender, nun ein angeschlagener:
"Ich bin enttäuscht, weil die Partei schwer gekämpft hat und sich wirklich voll ins Zeug gelegt hat. Aber ich bin wirklich persönlich enttäuscht."
Für die Sozialdemokraten dagegen ist die Oberbürgermeisterwahl von Frankfurt am Main nur der erste Schritt:
"Wir haben gewonnen, das ist für uns ein gutes Signal, auch für das, was wir sonst noch vorhaben."
Meint Thorsten Schäfer Gümbel, der als SPD-Spitzenkandidat im zweiten Schritt bei den Landtagswahlen in knapp zwei Jahren die schwarz-gelbe Ära Bouffier beenden will. In Frankfurt am Main aber muss Peter Feldmann vom Sommer an erstmal beweisen, dass er die Stadt als sozialdemokratischer Oberbürgermeister gemeinsam mit einem schwarzgrünen Magistrat führen kann. Aus der Koalition schlagen ihm starke Vorbehalte entgegen, so mancher grüne Dezernent fürchtet wohl insgeheim, entmachtet zu werden.
"Nein, nein, dazu habe ich mich vorher positioniert. Ich werde die Zusammenarbeit suchen."
Kontert Feldmann immer heiserer, opfert aber das letzte bisschen Stimme, um die grünen Dezernenten zu loben, mit denen er kooperieren will. Sie stünden für Ökologie, Radewege- und Wohnungsbau - Themen, von denen man ihn als Sozialdemokraten nicht erst überzeugen müsse.