Das Filmmagazin "Vollbild" live von der Berlinale - die komplette Sendung vom 11.2.2015.
Lesen Sie auch die Geschichte rund um ein altes Greenaway-Foto in unserem Berlinale-Blog.
"Russland sollte sich auf den Weg ins 21. Jahrhundert machen"
Das gefällt vielen Russen gar nicht: In seinem Berlinale-Film "Eisenstein in Guanajuato" lässt Peter Greenaway den legendären sowjetischen Regisseur Sergei Eisenstein nach Mexiko reisen – und dort seine Homosexualität entdecken.
Der sowjetische Regisseur Sergei Eisenstein reist im Jahr 1931 nach Guanajuato, um seinen Film "Que viva México" zu drehen. Dort begegnet er einer anderen Kultur, dem Umgang mit dem Tod - und seiner eigenen Homosexualität.
Davon erzählt der Brite Peter Greenaway in "Eisenstein in Guanajuato", der auf der Berlinale im Wettbewerb zu sehen ist. "Sex und Tod, das sind die beiden Pole, um die alles kreist", sagte Greenaway im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur.
"Homophobie ist sowas von gestern"
In Russland habe diese Darstellung Eisensteins bereits eine Menge Aufregung provoziert: "Diese Homophobie ist sowas von gestern. Russland sollte sich auf den Weg ins 21. Jahrhundert machen." Dennoch habe er mit dem Film keinen Kreuzzug für die Schwulen- und Lesbenbewegung starten wollen, sagte Greenaway: "Ich wollte Eisenstein zeigen in seiner herrlichen Brillanz und in seiner zutiefst menschlichen Art."