Peter Schäfer vom Jüdischen Museum Berlin

Warum die Dauerausstellung ein Update braucht

Peter Schäfer, Direktor des Jüdischen Museums in Berlin
Peter Schäfer, Direktor des Jüdischen Museums in Berlin © Deutschlandradio / M. Hucht
Vor einem Jahr wurde der Judaist Peter Schäfer Direktor des Jüdischen Museum in Berlin. Nun hat er angekündigt, die Dauerausstellung komplett umzugestalten und das Jüdische Museum, "noch einmal neu zu erfinden".
Alle Ausstellungen überholten sich nach etwa 15 Jahren, sagte Peter Schäfer im Deutschlandradio Kultur. Man müsse jetzt eine gute Balance zwischen multimedialen Präsentationen, aber auch klassischen Ausstellungsstücken finden.
Zudem gehe es "ganz entschieden um neue Perspektiven".
Peter Schäfer: "In der Forschung hat sich sehr viel geändert in der Zwischenzeit. Wir werden die Religion stärker betonen als bisher. Wir werden uns neu Gedanken machen müssen um das Mittelalter und überhaupt über das Verhältnis von Juden und Christen, wie es sich darstellt in der Ausstellung. Wir machen uns neue Gedanken über die NS-Zeit. Wir sind, wie Sie wissen, kein Holocaust-Museum (...) – wir wollen in der NS-Zeit stärker zum Beispiel stärker darauf eingehen, wie die jüdischen Reaktionen auf die Verfolgung gewesen sind. Wir wollen stärker auf die Emigration eingehen: Wohin sind die Juden emigriert und was haben sie dann in den Ländern, in die sie emigriert sind, Neues bewirkt."
Einen starken Akzent wolle man auch auf die Nachkriegszeit legen und die Entwicklung der jüdischen Gemeinden heute.
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