Galeristin in einer globalen Welt
Der Großvater Kunstsammler, die Mutter Galeristin - da lag für Philomene Magers das Kunstgeschichtsstudium nahe. Doch anders als geplant, lehrt sie nun nicht an der Universität, sondern führt mit "Sprüth Magers" eine der erfolgreichsten Galerien Deutschlands - mit Dependancen rund um den Globus.
Philomene Magers' Interesse für Kunst und ihr Gespür für das Zusammenspiel von Künstlern und Sammlern ist ihr schon in die Wiege gelegt worden. Ihr Großvater war Kunstsammler, ihre Mutter führte in Bonn eine Galerie für Avantgardekunst. Das Kunstgeschichtsstudium lag bei dieser familiären Prägung nah, auch wenn Philomene Magers – anders als ursprünglich geplant – nun nicht an der Universität lehrt, sondern mit Sprüth Magers eine der erfolgreichsten Galerien in Deutschland führt.
Dabei hatte Philomene Magers nie vorgehabt, eine Galerie zu betreiben:
"Meine Mutter hatte keine Mitarbeiter und ich habe wirklich größere Teile meiner Kindheit damit verbracht, in der Galerie meiner Mutter Dienst zu schieben, wenn sie verreist war. Ich fand das wirklich schrecklich."
Über das Theater zur Kunst
Über Umwege am Theater fand sie dann aber doch ihren eigenen Zugang zur Kunst, eröffnete in Köln ihre erste Galerie und tat sich schließlich mit Monika Sprüth zusammen, die sie schon seit ihrer Jugend kannte und die ebenfalls in Köln eine Galerie führte. Mittlerweile haben sie ihr Stammhaus nach Berlin verlegt und Dependancen in London und Los Angeles eröffnet. Das Erfolgsgeheimnis ihrer jahrelangen fruchtbaren Zusammenarbeit?
"Wir haben eigentlich in Bezug auf fast alles den gleichen Instinkt- und den gleichen Ansatz. Es ist oft so, dass wir uns gegenseitig anrufen und der eine anfängt, irgendetwas infrage zu stellen, was wir vor ein paar Tagen beschlossen haben, und der andere sagt: Du, genau das wollte ich dir heute Morgen auch sagen. Ich habe da heute Nacht drüber nachgedacht. Wir haben sowohl in Bezug auf die Kunst, die wir gut finden, als auch in Bezug auf strategische Überlegungen, eigentlich immer den gleichen Ansatz."
Auf noch unbekannte Künstler gesetzt
Gemeinsam haben sie früh auf noch unbekannte Künstler und langfristige Karrieren gesetzt statt auf schnellen Erfolg – und wurde belohnt.
"Als verantwortungsvoller Galerist muss es darum gehen, dass man den Künstler als eine Einheit sieht: Der Künstler hat sich und sein Werk. Man muss versuchen, dem Künstler die Möglichkeit zu geben, mit seinem Werk idealerweise alles verwirklichen zu können, was er möchte und eben auch, die öffentliche Anerkennung zu bekommen, die er möchte."
Über ihre Rolle als Vermittlerin zwischen Künstlern und Sammlern, ihr Leben zwischen Galeriebetrieb und Familie und ihren Schutzinstinkt für ihre Künstler spricht Britta Bürger mit Philomene Magers in "Im Gespräch".