Krieg und Frieden, Krieg und Sprache
Wie können wir angemessen über die Konflikte von heute sprechen? Krieg und Frieden werden immer weniger unterscheidbar, behauptet der Hamburger Philosoph Hans-Joachim Lenger. Das ist eines unserer Themen in der neuen Ausgabe von "Sein und Streit".
Warum gibt es Krieg? Kinder suchen in "Sein und Streit" nach Antworten. Und wie angemessen über die bewaffneten Konflikte von heute sprechen? Darüber denkt der Hamburger Philosoph Hans-Joachim Lenger im Gespräch nach. Krieg und Frieden, so seine These, sind an manchen Orten ununterscheidbar geworden; und damit hängt die Schwierigkeit zusammen, triftige Vokabeln zu finden: Wann kämpfen Soldaten, wann Rebellen oder Krieger, wann Milizen, Terrorgruppen oder Armeen gegeneinander?
Die Themen im Einzelnen:
- Kleine Leute, große Fragen: Warum gibt es Krieg? Auch Kinder suchen nach ökonomischen oder psychologischen Erklärungen, aber in ihren eigenen Worten.
- Die aktuellen Konflikte fallen in dieselbe Zeit wie das Gedenken an den Ersten und den Zweiten Weltkrieg. Auch wenn unter Kommentatoren wie unter Philosophen der Gedanke der Wiederkehr beliebt ist – Arno Orzessek warnt vor schnell gezogenen Parallelen.
- "Hybride Kriegsführung" macht die Nato beim Vorgehen Russlands in der Ukraine aus. Vielleicht steckt dahinter mehr als ein militärstrategischer Fachausdruck, nämlich die Schwierigkeit, die Kriege von heute begrifflich triftig zu fassen. Die These des Hamburger Philosophen Hans-Joachim Lenger im Gespräch: Krieg und Frieden werden heute zusehends weniger unterscheidbar.
- Denken diesseits der Universität: Änne Seidel hat sich in zwei Berliner philosophischen Salons umgeschaut – und gesehen, wie das "Seinsganze" mit Kartoffeln illustriert wird.
- Was können wir wissen? Was sollen wir tun? Worüber sollen wir streiten? Unsere "drei Fragen" heute mit Antworten des Künstlers Stefan Roloff.