Picassos größter Verehrer
34 Jahre lang, von 1971 bis 2005, leitete Götz Adriani die Kunsthalle Tübingen und lockte jährlich bis zu 500.000 Menschen in die neu gegründete Institution. Auch sein neues Projekt könnte zu einem Publikumserfolg werden, denn noch einmal stehen die Klassiker der Moderne im Mittelpunkt.
Wie wenige andere hat Götz Adriani, heute 70 Jahre alt, die Rezeption der Klassischen Moderne in Deutschland geprägt. Was er mit seinen Ausstellungen in den 80er und 90er Jahren schaffte, wurde von den Feuilletons als "Wunder von Tübingen" bezeichnet, womit vor allem die hohen Besucherzahlen gemeint waren. Doch wie Adriani zurückblickend sagt, waren die Rahmenbedingungen für erfolgreiche Bilderschauen damals sehr viel günstiger als heute:
"Heute ist es sehr viel schwieriger, so etwas zu machen, denn die Leihgeber sind sehr viel zurückhaltender als damals, die Kosten sind gestiegen, und es gibt auch keine derart schlagenden Themen mehr, die noch nicht behandelt worden sind. Ich hatte das Glück, in den 80er und 90er Jahren Dinge zu machen, die noch nie in Deutschland zu sehen waren."
Nun, zum 40-jährigen Bestehen der Tübinger Kunsthalle, hat Adriani noch einmal die Werke zusammengetragen, die ihn schon seit seiner Studienzeit begeistert haben: Cézanne, Dégas, Renoir und natürlich Picasso, der mit 22 Werken im Zentrum der Ausstellung steht, und den der Kurator auch heute noch in einem Atemzug mit den großen Meistern der Renaissance nennt:
"Es sind kaum Schwächen in diesem Werk, selbst im Spätwerk als uralter Mann hat er eine faszinierende Werkphase noch einmal realisieren können. Und das ist schon einmalig, und deshalb vergleiche ich ihn letzten Endes auch nur mit Tizian und Michelangelo, die bis in ihre Spätzeit hinein Großartiges geleistet haben."
Das Interesse Adrianis an der modernen Malerei erwuchs aus dem Bewusstsein, dass die Künstler Neuland betraten und sich die Malerei radikal veränderte:
"Das war an und für sich schon ein Interesse in meiner Studentenzeit. Es waren die Wegbereiter der Moderne, sie waren Neuland in Deutschland, obwohl die Rezeption der Impressionisten und der Nach-Impressionisten bis zum Ersten Weltkrieg in Deutschland sehr viel bedeutender war als in Frankreich, aber dann ist eben diese Rezeption abgebrochen durch die politischen Verhältnisse, und in der Nachkriegszeit hat man sich auch nicht dafür interessiert, und Tübingen war dann die erste Institution, die dieses Manko aufgegriffen hat und diese Künstler gezeigt hat."
Jungen Ausstellungsmachern rät Adriani, möglichst unabhängig zu denken und an den Erfolg der eigenen Arbeit zu glauben:
"Also, nicht allzu sehr auf den Erfolg schielen, sondern das machen, wovon man überzeugt ist, dann stellt sich der Erfolg ein, davon bin ich überzeugt. Nicht nur, was gefällt, sondern was einem notwendig erscheint."
Mehr Infos im Web:
Kunsthalle in Tübingen
"Heute ist es sehr viel schwieriger, so etwas zu machen, denn die Leihgeber sind sehr viel zurückhaltender als damals, die Kosten sind gestiegen, und es gibt auch keine derart schlagenden Themen mehr, die noch nicht behandelt worden sind. Ich hatte das Glück, in den 80er und 90er Jahren Dinge zu machen, die noch nie in Deutschland zu sehen waren."
Nun, zum 40-jährigen Bestehen der Tübinger Kunsthalle, hat Adriani noch einmal die Werke zusammengetragen, die ihn schon seit seiner Studienzeit begeistert haben: Cézanne, Dégas, Renoir und natürlich Picasso, der mit 22 Werken im Zentrum der Ausstellung steht, und den der Kurator auch heute noch in einem Atemzug mit den großen Meistern der Renaissance nennt:
"Es sind kaum Schwächen in diesem Werk, selbst im Spätwerk als uralter Mann hat er eine faszinierende Werkphase noch einmal realisieren können. Und das ist schon einmalig, und deshalb vergleiche ich ihn letzten Endes auch nur mit Tizian und Michelangelo, die bis in ihre Spätzeit hinein Großartiges geleistet haben."
Das Interesse Adrianis an der modernen Malerei erwuchs aus dem Bewusstsein, dass die Künstler Neuland betraten und sich die Malerei radikal veränderte:
"Das war an und für sich schon ein Interesse in meiner Studentenzeit. Es waren die Wegbereiter der Moderne, sie waren Neuland in Deutschland, obwohl die Rezeption der Impressionisten und der Nach-Impressionisten bis zum Ersten Weltkrieg in Deutschland sehr viel bedeutender war als in Frankreich, aber dann ist eben diese Rezeption abgebrochen durch die politischen Verhältnisse, und in der Nachkriegszeit hat man sich auch nicht dafür interessiert, und Tübingen war dann die erste Institution, die dieses Manko aufgegriffen hat und diese Künstler gezeigt hat."
Jungen Ausstellungsmachern rät Adriani, möglichst unabhängig zu denken und an den Erfolg der eigenen Arbeit zu glauben:
"Also, nicht allzu sehr auf den Erfolg schielen, sondern das machen, wovon man überzeugt ist, dann stellt sich der Erfolg ein, davon bin ich überzeugt. Nicht nur, was gefällt, sondern was einem notwendig erscheint."
Mehr Infos im Web:
Kunsthalle in Tübingen