"Pinochet war für mich bloß ein Fernsehonkel"

Von Tini von Poser |
Am 11. September 1973 putschte in Chile das Militär gegen die Regierung des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende. Es begann die Ära des Generals Augusto Pinochet, der bis 1989 das Land mit harter Hand regierte und nachhaltig in zwei Teile spaltete: in Pinochetanhänger und -gegner. Letztere verschwanden zu Tausenden in den Militärgefängnissen oder gingen ins Exil.
Schriftsteller, die den Putsch miterlebten, haben noch vor Augen, wie die Panzer durch die Straßen rollten. Bei den Jüngeren verschwimmen Erinnerungsfetzen aus ihrer Kindheit mit dem, was später über die Diktatur erzählt wurde. Und für die ganz Jungen, die in demokratischen Verhältnissen aufgewachsen sind, ist die Militärdiktatur ein Stück Geschichte, dessen Nachwehen im Land heute noch spürbar sind.

Tini von Poser ist nach Chile gereist, um Schriftsteller aus verschiedenen Generationen zu treffen. In Eisdielen von Shopping-Malls der Hauptstadt Santiago oder an Orten mitten in der Wüste sprach sie mit Autoren über die literarische Auseinandersetzung mit der Militärdiktatur, 40 Jahre nach dem Putsch.

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