Pixars "Onward"

Auf der Suche nach dem verlorenen Zauber

07:08 Minuten
Die beiden Hauptfiguren aus dem Animationsfilm "Onward": Ian Lightfoot und Barley.
Zwei Marvel-Veteranen wieder vereint: Tom Holland und Chris Pratt im Pixar-Film "Onward". © Disney/Pixar
Patrick Wellinski im Gespräch mit Julius Stucke |
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Der neue Pixar-Film "Onward" bringt die Zuschauer in eine Fantasy-Welt, die durch Technik ihre Magie verloren hat. Trotz seines gewohnten Rezepts sei er auch für einige Überraschungen gut, findet unser Kritiker.
Nach Fortsetzungen wie "Die Unglaublichen 2" und "Toy Story 4" gibt es mal wieder einen Pixar-Film, der eine originäre Geschichte erzählt: "Onward: Keine halben Sachen" ist ein Film über eine Fantasy-Welt, in der die Magie verloren gegangen ist, weil sie durch Technik ersetzt wurde. Entzaubert fristen Elfen und andere Fabelwesen ein Dasein, das sich von dem unseren kaum unterscheidet.
Doch dann bekommen die beiden Teenager-Elfen-Brüder Ian und Barley Lightfoot (gesprochen von Tom Holland und Chris Pratt) einen Zauberstab geschenkt und versuchen, ihren toten Vater ins Leben zurückzuholen. Das gelingt aber nur zur Hälfte und damit geht ihr Abenteuer los: die Suche nach der anderen Hälfte.
Die zentrale Frage von "Onward" laute: "Wer bin ich, wenn ich meinen Vater gar nicht gekannt habe?", sagt Filmkritiker Patrick Wellinski. Für die Geschichte hat sich Regisseur Dan Scanlon von einer autobiografischen Erfahrung inspirieren lassen. Er habe mit einem Jahr seinen Vater verloren und sich mit seinem Bruder gefragt, wie es wäre, wenn der Vater noch lebte und was sie ihn fragen würden. Das sei die Grundidee gewesen.

Es gibt noch Magie in der Welt

Der Film halte sich zwar brav an das Konzept der Heldenreise, sei aber auch für einige Überraschungen gut, weil das Abenteuer das Verhältnis der Brüder festige, sagt Kritiker Wellinski. "Das ist zwar klassisch, aber auf Pixar-Art erzählt, mit vielen lustigen Nebenfiguren, viel Action und auch viel Herz – diese eben seltsam erfolgreiche Pixar-Mischung."
Laut Scanlon gehe es, so Wellinski, nicht darum Technik zu verdammen, sondern um eine Balance. "Es ist eher dieser Traum, der hier verkörpert wird, dass es noch Magie in unserer Welt gibt und unsere Faulheit diesen Blick auf die Magie entstellt hat." Kino sei nicht dazu da, uns die Welt zu erklären, sondern das Geheimnis der Welt zu vertiefen und neue Einsichten zu gewinnen.
(leg)

"Onward" ist auf der Berlinale zu sehen und erscheint am 5. März 2020 in den Deutschen Kinos.

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