Podcast-Kritik

Gute Formate, schlechte Formate - was sind die Kriterien?

38:29 Minuten
Das Bild zeigt eine Hand mit dem Finger durch eine zerrissene Papierwand.
Anhand welcher Kriterien lassen sich Podcasts besprechen? Das hängt nicht selten auch vom Kritiker selbst ab. © imago / Ikon Images / Sharif Tarabay
Moderation: Heiko Behr · 25.06.2021
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Der Podcast “Cui Bono - WHF happened to Ken Jebsen” hat eine regelrechte Rezensionswelle ausgelöst. Aber was macht eine gute Podcast-Kritik aus? Hobby-Podcasterin Christiane Attig und Medienkritiker Daniel Bouhs liefern spannende Gedanken.
Schon der Trailer sicherte "Cui Bono - WHF happened to Ken Jebsen" einen der oberen Plätze in verschiedenen deutschen Podcastcharts. Die sechsteilige Doku-Reihe von NDR, rbb, Studio Bummens und K2H erzählt, wie aus dem einstigen Ausnahmetalent Ken Jebsen, vor allem bekannt als Radiomoderator, einer der einflussreichsten Verschwörungstheoretiker wurde. Erzählt wird das Ganze von Khesrau Behroz.
Neben dem Thema besticht der Podcast auch mit einer tollen Produktion. Die Macher sprechen nicht nur mit ehemaligen Weggefährten, sondern verwenden auch Archivmaterial um das Phänomen Ken Jebsen zu erklären.
Die Produktion hat allerdings nicht nur viele Hörer gefunden, sondern auch viele Rezensenten. Viele große Medien schreiben über das Format, auch wenn diese sonst nicht gerade für ihre Podcast-Kritiken bekannt sind.
Diese große Aufmerksamkeit gibt zu denken: Wie sprechen Menschen über Podcasts? Und wo werden welche Formate überhaupt unter die Lupe genommen?
Christiane Attig arbeitet hauptberuflich als Psychologin an der TU Chemnitz. In ihrer Freizeit podcastet sie, unter anderem in dem Format "Audio:viel" auch über andere Podcasts. "Ich hab schon mit der Zeit hinweg den Anspruch entwickelt, Podcasts von marginalisierten Gruppen besonders hervorzuheben, denn das ist eines der größten Potenziale, die insbesondere Indie-Podcasts haben: die Perspektiven von Personen marginalisierter Gruppen greifbar zu machen", erläutert sie.
Ein Ansatz, der noch nicht die Norm zu sein scheint, findet auch Daniel Bouhs. Der Journalist und Medienkritiker meint: "Mein Eindruck ist schon, dass, seit es eine Professionalisierung der Podcast-Kritik gibt und klassische Medienredaktionen auch in diese Besprechung mit eingestiegen sind, der Fokus doch sehr auf den Profi-Podcasts liegt."
Zusammen mit "Über Podcast"- Moderator Heiko Behr sprechen Christiane Attig und Daniel Bouhs darüber, ob der Inhalt oder die Form wichtiger ist, warum Sound in den Hintergrund rückt und wie sich Podcast-Kritik noch verbessern ließe.
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