Faten El Dabbas: "Ich zerstöre die Bilder der Märchen"
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Die Spoken Word Künstlerin Faten El Dabbas hat lange Zeit über einen Ort geschrieben, an dem sie noch nie war: Palästina. Wie kann man ganze Texte über eine Region verfassen, die man nur aus Erzählungen kennt? Woher kommen die Eindrücke und Erfahrungen, die Faten El Dabbas in ihren Gedichten verarbeitet? Ein Teil der Antwort liegt in ihrer Familiengeschichte.
Faten El Dabbas ist in Pirmasens geboren, identifiziert sich aber auch und vor allem mit Palästina- "immerhin ein P gemeinsam", erklärt sie. In ihren Texten dreht es sich oft um die Heimat ihrer Großeltern, aus der sie fliehen mussten. Und das lange, bevor Faten El Dabbas selbst dort war. Beeinflusst wurde sie in ihren Gedichten von ihrem Opa und dem Dichter Mahmood Darwish.
Auf das Thema "Palästina" angesprochen zu werden, stört sie nicht. Im Gegenteil: Für sie ist es einerseits ein persönliches Thema, aber sie möchte auch in all den Diskussionen um den Nahostkonflikt zu Wort kommen. Der Titel ihres Buches "Keine Märchen aus 1001 Nacht" ist bewusst gewählt – gegen das Klischee der zauberhaften Märchen und für die Abbildung einer Realität, wie Faten El Dabbas sie wahrnimmt.