Leila El-Amaire: "Ich stoße manchmal Leute vor den Kopf"
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Leila El-Amaire ist Jura-Studentin, Spoken Word-Künstlerin und Projektleiterin von i,Slam. Wer aber aufgrund des Wortspiels ausschließlich "muslimische" Texte erwartet, liegt falsch. Auf i,Slam-Bühnen werden gesellschaftliche und politische Themen verhandelt - alles was die Künstler*innen bewegt.
In Zeiten in denen Sarrazins Thesen als Buch veröffentlicht wurden und von "Kopftuchmädchen" die Rede war, gründete Leila El-Amaire gemeinsam mit anderen Mitstreiter*innen i,Slam. Sie veranstaltete Poetry Slams, damit nicht über muslimische Jugendliche geredet wird, sondern sie selbst das Wort ergreifen. Mittlerweile ist i,Slam ein Künstler*innenkollektiv, das viele künstlerische Sparten bedient und ist offen für alle, auch für Nicht-Muslim*innen.
Spoken Word ist für Leila El-Amaire immer politisch, sie nutzt diese Kunstform, um ihren politischen Ansichten Ausdruck zu verleihen. Mit der Deutschen Poetry Slam kann sie nichts anfangen, die Themen, die dort zur Sprache kommen, findet sie häufig banal. Inspiration hat sie sich deshalb nicht in Deutschland, sondern eher in den USA geholt - mit Künstler*innen dort konnte sie sich eher identifizieren. Mittlerweile gibt es aber auch in Deutschland Plattformen und Veranstaltungen, mit denen sie etwas anfangen kann und auf denen sie sich wohl fühlt.