Neues aus der Black Brown Queer-Community
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Die Podcastlandschaft treibt viele bunte Blüten. Die Black Brown Queer-Community ist sehr aktiv und gerade mit einigen neuen Podcasts am Start. Sie bilden die ganze Bandbreite zwischen erfrischend-unterhaltsam bis politisch-feministisch ab.
Seit kurzem sind einige neue Podcasts online, die sich speziell Themen der Black Brown Queer-Community (BBQ) zuwenden. Wenn auch mit jeweils anderem Ansatz.
Der Journalist Malcolm Ohanwe, selbst mit palästinensisch-nigerianischen Wurzeln, betreibt den Podcast "Kanackische Welle" und hat sich durch die Podcasts geklickt. Gut gefällt ihm Chai Society von Bremen NEXT bei Radio Bremen.
Die Freundinnen Refiye Ellek und Soraya Öztekin - eine fröhliche Mischung aus Bremen, Türkei, Libanon und Venezuela - trinken Tee (Chai) und quatschen über alles, was in ihrer Community Thema ist: Liebe, Familie, Freundschaft, Glaube, Ungerechtigkeit - aber auch Körperbehaarung.
Bewusstes Spiel mit Klischees
Die beiden spielen dabei auch bewusst mit Klischees - über das fade Essen der Deutschen, dem - und denen - die rechte Würze fehlt. Und über die Engstirnigkeit in ihrer eigenen Community. "Die wissen, dass das Quatsch ist - und das macht es so erfrischend", sagt Ohanwe.
Von etwas anderem Kaliber sei der Podcast BBQ. Themen der Black and Indigenous People/Person(s) of Color (BIPoC) und queere Perspektiven kämen in den deutschen Medien immer noch zu kurz. Das wollen Zuher Jazmati und Dominik Djialeu ändern. "Das ist mehr ein bildungspolitischer Ansatz", sagt Ohanwe, "mit klugen Gedanken und tollen Themen.
Diskriminierung von Sexarbeiterinnen
Anders als bei Chai Society werden auch Gesprächsgäste geladen, mit denen Jazmati und Djialeu sich ernsthaft austauschen - etwa über das Thema Sexarbeit und die Diskriminierungen, denen Sexarbeiterinnen ausgesetzt sind.
Auch die Realitäter*innen gehe in diese Richtung. Hinter diesem Podcast auf Spotify stehen die Djanes Lucia Luciano und Gizem Adiyaman, die unter dem Namen hoe_mies auflegen. Bei ihnen komme zu den BBQ-Themen noch ein feministischer Ansatz dazu, sagt Ohanwe - mit Gesprächsthemen wie Body Positivity, Dating, selbstbestimmte Sexualität oder toxische Männlichkeit.
(mkn)