Was die "Neue Rechte" ausmacht
Es gibt in Deutschland eine neue Massenbewegung: Die "Neue Rechte". Trotz personeller und inhaltlicher Überschneidungen wollen die Neuen Rechten keine Neonazis sein. Was sind sie stattdessen?
"Ich bin kein Rassist, aber..." Ein Satz, der so beginnt, endet üblicherweise in einem Ressentiment. Dennoch scheint diese opportune Selbstpositionierung seit einiger Zeit zum Motto einer neuen Massenbewegung avanciert zu sein. Es sind Menschen, die nicht einverstanden sind mit bestimmten Postionen im Diskurs um die Geflüchteten, die in der Bundesrepublik Aufnahme und Schutz suchen.
Mit dem selbsterteilten Auftrag, die "Islamisierung des Abendlandes" zu verhindern, das "deutsche Volk" vor "Überfremdung" und deutsche Frauen vor "Schändung" zu bewahren, formieren sich in den rechtspopulistischen Bewegungen Menschen unterschiedlichster Couleur.
Auf der Suche nach Widersprüchen und Gemeinsamkeiten
Dennoch besteht ein Großteil der Anhängern dieser Bewegungen darauf, nicht rassistisch zu sein und grenzt sich bewusst von Nationalsozialisten und Neonazis ab - obwohl personelle wie inhaltliche Überschneidungen zu rechtsextremen Kreisen und Gruppen bestehen.
Auf welche Denkrichtungen stützen die diversen Strömungen, Gruppen und Bewegungen, die unter dem Begriff "Neue Rechte" zusammen gefasst werden ihre politische Agenda? Welche Widersprüche und Gemeinsamkeiten treten darin zutage? In welchem Verhältnis stehen dabei Selbstbild und Außenwirkung?
Über diese Themen diskutierten am Abend in der Humboldt Universität Prof. Dr. Micha Brumlik, Advisor am Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, Prof. Dr. Wolfgang Kaschuba, Direktor des Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung/BIM, Julia Schramm, Referentin der Amadeu Antonio Stiftung und Levi Salomon, Sprecher und Koordinator JFDA (Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus).